Kaufkraft: Österreich verliert im Europa-Vergleich zwei Plätze

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Nominell ist die heimische Kaufkraft 2015 zwar um 1,4 Prozent gestiegen, die Inflation ließ den Österreichern jedoch nur neun Euro mehr übrig.

Die Österreicher verfügten 2015 laut einer Studie von RegioData über eine durchschnittliche Kaufkraft von 20.646 Euro pro Kopf im Jahr. Damit stieg die Kaufkraft zwar nominell um 277 Euro gegenüber dem Jahr zuvor, unter Berücksichtigung der Inflation bleiben jedoch nur mehr etwa neun Euro Monat mehr übrig. Damit ist Österreich im Europavergleich aber um zwei Ränge auf Platz acht zurückgefallen.

Aber auch an der europäischen Spitze hat es im Vergleich zwischen 2014 und 2015 eine Veränderung gegeben: Auf Grund des geänderten Wechselkurses – der Schweizer Franken wurde im Jänner 2015 dramatisch aufgewertet – sind nun die Schweizer mit Abstand die reichsten Europäer. Sie haben mit einem durchschnittlichen jährlichen Einkommen von umgerechnet über 39.000 Euro die Luxemburger deutlich hinter sich gelassen. Einem durchschnittlichen Schweizer stehen somit fast doppelt soviel Geldmittel zur Verfügung wie einem Österreicher. An dritter Stelle befindet sich unverändert Norwegen.

Wien mit realem Kaufkraftverlust

Vergleicht man die absolute Kaufkraft je Einwohner zwischen Österreichs Bundesländern, so hat nach den Zahlen von RegioData Salzburg im Jahr 2015 mit 356 Euro den höchsten Kaufkraftzuwachs und damit Niederösterreich ganz knapp überholt.
Wien hatte im Vorjahr mit nominell 38 Euro (0,2 Prozent) praktisch überhaupt keinen Kaufkraftzuwachs, real gesehen sind die Wiener im Durchschnitt erstmals tatsächlich ärmer geworden, in allen anderen Bundesländern lag der Kaufkraftzuwachs klar über der Inflationsrate, die Bewohner wurden dementsprechend wohlhabender.

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Diese Entwicklung liegt teilweise an der auch durch Zuzug veränderten sozio-demografischen Zusammensetzung Wiens, denn die Bundeshauptstadt zieht auch Personen mit unterschiedlichen Qualifikationen und niedrigeren Einkommensaussichten an. Trotzdem haben die Wiener pro Person zurzeit rund 250 Euro mehr Geld zur Verfügung als der österreichische Durchschnitt. Das kaufkraftschwächste Bundesland Österreichs bleibt nach wie vor Kärnten.

(red./APA)

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