Der Standort in Wien-Favoriten wird im September geschlossen, neue Filialen sollen aufsperren. Ein Jobabbau ist nicht geplant.
Der US-Donuts-Bäcker Dunkin' Donuts will in Österreich weitermachen. Am Dienstag stimmten die Gläubiger einem Sanierungsplan zu. Binnen zwei Jahren sollen sie 20 Prozent ihrer Forderungen erhalten. Insgesamt hat der österreichische Franchisenehmer von Dunkin' Donuts, die M&D GmbH, Schulden in Höhe von knapp 4,2 Millionen Euro angehäuft. Um vier Fünftel fallen Banken und Co. nun um, sie sollen lediglich rund 860.000 Euro erhalten, berichteten die Kreditschutzverbände KSV 1870 und Creditreform am Dienstag.
Die derzeit 53 Mitarbeiter von Dunkin' Donuts in Österreich haben Glück. Einen Jobabbau hat es bisher nicht gegeben und ein solcher ist auch momentan laut KSV nicht geplant.
Filiale Wien-Favoriten wird geschlossen
Derzeit gibt es noch fünf Standorte, drei davon in Wien, einen in der Shopping City Süd (SCS) in Vösendorf bei Wien und einen in der PlusCity in Pasching bei Linz. Die Niederlassung in Wien-Meidling wurde im Mai, kurz vor Insolvenzeröffnung, geschlossen. Umsatzschwach ist auch jene in Wien-Favoriten, sie soll Ende September zugedreht werden, sagte Roman Tahbaz vom KSV zur APA. Die gutgehende Filiale in der Wiener Mariahilfer Straße will man indes stärker bewerben.
Nun ist geplant, neue Lokale an frequenzstärkeren Standorten zu entwickeln. Weiters soll die Kooperation mit der Handelskette Merkur, die die Donuts verkauft, ausgeweitet werden. Und man hofft, dass das Geschäft nach den flauen Sommermonaten im Herbst/Winter wieder anzieht.
"Es ist nun an der schuldnerischen Gesellschaft, den Sanierungsplan in den kommenden zwei Jahren tatsächlich zu erfüllen", so der KSV. Bisher sei der Fortbetrieb jedenfalls kostendeckend gewesen.
Umsätze unter den Erwartungen
Über den Franchisenehmer von Dunkin' Donuts wurde am 3. Juni 2016 das Insolvenzverfahren eröffnet. Nach der Eröffnung der ersten sechs Standorte waren die Umsätze deutlich unter den Erwartungen geblieben, so das Unternehmen damals. Außerdem soll der Verwaltungsaufwand im Verhältnis zu den Erträgen zu hoch gewesen sein. Das Konzept, dass die Kunden bei Dunkin' Donuts nicht nur Lochkrapfen zum Mitnehmen kaufen, sondern auch Kaffee trinken sollten, ist nicht aufgegangen.
Im Heimatland USA gibt es Dunkin' Donuts bereits seit 1950. Seit 1995 operiert die Kette nach dem Franchiseprinzip. Heute gibt es mehr als 11.000 Lokale in 36 Ländern, davon mehr als 3.000 außerhalb der USA.
(APA)