Lenzing recycelt Baumwollabfälle der Zara-Mutter Inditex

An Inditex logo is seen at the entrance of a Zara factory, the headquarters of Inditex group, in Arteixo
An Inditex logo is seen at the entrance of a Zara factory, the headquarters of Inditex group, in ArteixoREUTERS
  • Drucken

Das Unternehmen verarbeitet künftig Inditex-Stoffabfälle zu Fasern. Der oberösterreichische Faserhersteller erzielt im ersten Halbjahr 85 Prozent mehr Gewinn.

Der börsennotierte Faserhersteller Lenzing hat im ersten Halbjahr 2016 seine Geschäftsergebnisse deutlich verbessert. Bei einem um acht Prozent auf 1,034 Milliarden Euro gestiegenen Umsatz wurde das Betriebsergebnis mit 129,7 Mio. Euro mehr als verdoppelt. Das Periodenergebnis stieg um 84 Prozent auf 94,6 Millionen Euro. Für das zweite Halbjahr wird mit einem "guten Umfeld" gerechnet.

Lenzing verarbeitet künftig die Baumwollabfälle des Textilriesen Inditex zu Fasern. Das Unternehmen geht eine Kooperation mit dem spanischen Handelsunternehmen ein, zu dem Marken wie Zara, Pull&Bear, Massimo Dutti und Bershka gehören.  Aus den Fasern werden dann wiederum Kleidungsstücke gemacht, die in den Läden von Inditex verkauft werden sollen.

Mehrwert in der Wertschöpfungskette

"Wir sind auch mit anderen Marken in Gesprächen", kündigte Lenzing-Chef Stefan Doboczky am Mittwoch bei der Präsentation der Halbjahresergebnisse an. Jedes Jahr würden weltweit 150 Milliarden Kleidungsstücke produziert. Dabei fielen Unmengen von Stoffabfällen an. Zumindest einen Teil davon will Lenzing in Zukunft recyceln.

"Wir haben nicht vor, der nächste Garn- oder Stoffhersteller zu werden, wollen aber in verschiedenen Schritten der Wertschöpfungskette einen Mehrwert generieren", sagte Doboczky. Die Abfälle der Zuschnitte von Inditex sollen im österreichischen Werk in Heiligenkreuz zu Spezialfasern verarbeitet werden. In welchen Mengen, verriet der Vorstandschef nicht.

Der Markt für holzbasierte Cellulosefasern entwickle sich gegenwärtig dank der starken Nachfrage bei gleichbleibendem Angebot sehr positiv, so Lenzing am Mittwoch in einer Ad-hoc-Mitteilung. Für das Geschäftsjahr 2016 werde ein "ausgezeichnetes Ergebnis und damit eine substanzielle Verbesserung gegenüber 2015" erwartet.

"Es war ein ausgezeichnetes Halbjahr für Lenzing", resümierte Doboczky. Nach diesen Zahlen und aufgrund des guten Umfelds am Fasermarkt ist der Vorstand für das Gesamtjahr 2016 "noch optimistischer, als wir im ersten Halbjahr waren". Doboczky geht von einem "ausgezeichneten Ergebnis und damit einer substanziellen Verbesserung gegenüber dem Geschäftsjahr 2015" aus. Konkrete Zahlen nannte er nicht.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Österreich

Lenzing investiert in Spezialfasern

Der weltgrößte Viskosefaserproduzent setzt noch mehr auf Spezialfasern: In die österreichischen Werke fließen 100 Mio. Euro.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.