Versicherer Uniqa leidet unter niedrigen Zinsen

Die Presse (Clemens Fabry)
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Die Niedrigzinsen belasten den österreichischen Versicherer. Das Ergebnis vor Steuern brach im ersten Halbjahr um 44 Prozent ein.

Der österreichische Versicherer Uniqa bekommt die Dauer-Niedrigzinsen und die Belastungen aus seinem Umbau zu spüren. Das Ergebnis vor Steuern brach im ersten Halbjahr um 44 Prozent auf 106,2 Millionen Euro ein, wie Uniqa am Donnerstag in Wien mitteilte. Der Rückgang sei "eine Konsequenz des toxischen Niedrigzinsumfeldes, das unvermindert starken Druck auf die Erträge aus den Kapitalanlagen ausübt", erklärte Vorstandschef Andreas Brandstetter. Dazu seien negative Wechselkurseffekte gekommen. Das Kapitalanlageergebnis ging um mehr als ein Viertel auf 301,5 Millionen Euro zurück.

Aber auch das versicherungstechnische Ergebnis schrumpfte im ersten Halbjahr um 14,5 Prozent. Das liege an dem 500 Millionen Euro schweren Investitionsprogramm, mit dem Uniqa in den kommenden Jahren vor allem die IT modernisieren will. Ein Teil davon belastet bereits in diesem Jahr das Ergebnis - vor allem in der zweiten Jahreshälfte. Das Minus von 7,7 Prozent bei den Prämien führte Brandstetter darauf zurück, dass die Uniqa das Geschäft mit Einmalbeiträgen in der Lebensversicherung bewusst gedrosselt habe. Dieses bindet viel Kapital und ist wegen der niedrigen Zinsen für die Kunden nicht mehr so attraktiv.

Für das Gesamtjahr 2016 erwartet die Uniqa wegen des Umbaus weiterhin einen Gewinneinbruch vor Steuern von bis zu 50 Prozent. Im vergangenen Jahr hatte der Versicherer 422,8 Millionen Euro vor Steuern verdient. Die Aktionäre sollen aber nicht darunter leiden. "An unserem Vorhaben, die jährliche Ausschüttung je Aktie (...) kontinuierlich zu steigern, halten wir fest", sagte Brandstetter. Für 2015 hatte Uniqa 47 Cent je Aktie gezahlt.

(Reuters)

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