Die Preisunterschiede für die gleichen Artikel können bei über 200 Prozent liegen, ergab ein VKI-Test.
WIen. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat in einer neuen Erhebung im Lebensmittelhandel riesige Preisunterschiede für gleiche Produkte erhoben. Bei einem Drittel gibt es Kostenunterschiede von 50 bis 257 Prozent. Am billigsten fährt man jedenfalls immer mit den Eigenmarken, so das VKI-Magazin „Konsument“.
Was es nicht gibt, ist ein Anbieter, der am billigsten oder am teuersten ist. Der VKI hat drei Warenkörbe – Billigprodukte, Markenartikel und Bioprodukte – verglichen, und zwar bei den Diskontern Hofer, Lidl und Penny sowie bei den Supermärkten Billa, Merkur, Spar und MPreis. Welcher der billigste ist, darauf gibt es keine Antwort. Die Ergebnisse der Preiserhebung seien differenziert zu betrachten, es dürfe nicht verallgemeinert werden. So kostete beim „günstigen“ Anbieter Hofer ein Kilo Bio-Rispentomaten 7,11 Euro, während das gleiche Produkt im Durchschnitt aller Anbieter 3,38 Euro kostete und bei Penny gar nur 1,99 Euro (Preisunterschied: 257 Prozent).
Welche Einkaufsquelle am günstigsten ist, hängt von Produktgruppen und -qualitäten ab, die einem als Verbraucher wichtig sind. Tief sind Preise, die praktisch jeder Konsument im Kopf hat, „natürlich rein zufällig und ohne jegliche Absprache“ liegen diese auch in den Geschäften „auf gleichem Niveau“, schreibt das Magazin. Für den Rest scheint das nicht zu gelten.Eine Verallgemeinerung hält der VKI dann doch für möglich: „Eigenmarke gewinnt“, egal, wo man einkauft, wenn der Preis entscheidend ist. Eingekauft haben die VKI-Tester in der zweiten Juli-Woche. 69 Produkte kamen ins Billig-Einkaufswagerl, 49 ins Marken-Wagerl und 25 ins Bio-Wagerl. Bei 51 gleichwertigen Produkten überstiegen die Preisunterschiede 50 Prozent. (apa)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.08.2016)