Vorwerk eröffnet eigene Filialen in Österreich

FILES-GERMANY-BUSINESS-ELECTRONICS-VORWERK-THERMOMIX
FILES-GERMANY-BUSINESS-ELECTRONICS-VORWERK-THERMOMIXAPA/AFP/PATRIK STOLLARZ
  • Drucken

Der Haushaltsgerätehersteller zieht vorerst mit drei Geschäften in Einkaufszentren ein. Bislang erfolgte der Verkauf nur über "Partys" und an der Haustür via Vertreter.

Der deutsche Haushaltsgerätehersteller Vorwerk will zusätzliche Kunden erreichen und weitet seinen Vertriebsweg in Österreich auf Shops aus. Vorwerk eröffnet in den Wiener Einkaufszentren Donauzentrum und SCS sowie in der Plus City in Pasching bei Linz eigene Geschäfte. Bisher hat die Firma ihre Produkte in Österreich ausschließlich auf sogenannten Verkaufspartys und an der Haustür durch Staubsaugervertreter verkauft.

"Es gibt viele, die sich mit Direktvertrieb nicht identifizieren können", sagte Thermomix-Österreich-Chef Armin Schwerdtner. Das Multifunktions-Küchengerät "Thermomix" ist mit einem Umsatzanteil von 39 Prozent oder 1,4 Milliarden Euro der Umsatzbringer im Hause Vorwerk. An zweiter Stelle folgt der "Kobold"-Staubsauger, mit dem das Unternehmen im Vorjahr knapp über eine Milliarde Euro erwirtschaftete.

Weitere Expansion möglich

457 Millionen Euro machte die Firma mit Kosmetikprodukten. Außerdem produziert das Unternehmen Wasserfilter für den asiatischen Raum sowie Teppiche und verfügt mit der akf-Gruppe über eine auf den Mittelstand spezialisierte Bank. In Summe belief sich der Umsatz im vergangenen Jahr auf rund 3,5 Milliarden Euro. In Österreich setzte die Firma etwa 40 Millionen Euro brutto um.

Wenn der Verkauf in den Geschäften funktioniert, kann sich Schwerdtner hierzulande weitere Läden vorstellen. Österreich ist weltweit der erste Markt, in dem Vorwerk seine beiden Hauptprodukte in Geschäften verkauft. In Deutschland verfügt das Unternehmen zwar über 50 Shops, dort werden allerdings nur "Kobold"-Produkte verkauft.

Direktvertrieb bleibt Hauptschiene

Komplett vom Verkauf an der Haustür will sich die Firma aber nicht verabschieden. "Unser Hauptstandbein bleibt der Direktvertrieb", stellte Schwerdtner klar. 1100 selbstständige Vertreter arbeiten in Österreich für Vorwerk, weltweit sind es 52.800 allein für die Marken "Kobold" und "Thermomix". Dazu kommen noch einmal 560.000 Beraterinnen für den Kosmetik-Bereich.

Das Geschäft mit Staubsaugern ist in den vergangenen Jahren aber schwieriger geworden. Viele Leute sind tagsüber nicht zu Hause oder machen erst gar nicht auf, wenn jemand unangekündigt anläutet. Schon vor Jahren hat das Familienunternehmen sein Geschäftsmodell hinterfragt und zusätzliche Absatzwege eingeführt. "Wir werden noch heute von vielen als antiquiert angesehen", räumte Schwerdtner ein.

Vorwerk setzt neben eigenen Geschäften immer mehr auf Verkaufspartys, wo die Produkte ähnlich wie bei Tupperware vorgestellt und ausprobiert werden können. Auch dem Online-Geschäft könne man sich nicht entziehen, wenngleich die Produkte "sehr beratungsintensiv" seien, so Schwerdtner. "Man muss aber auf die Kunden hören. Es gab den Wunsch, online kaufen zu können, denn nicht jeder Kunde will jemanden bei sich daheim haben."

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.