Billige Agrarrohstoffe belasten Bauern

(c) APA/ROLAND SCHLAGER
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Das Einkommen je Arbeitskraft sank 2015 um 8,4 Prozent, die Förderungen um sechs Prozent. Seit dem Preishoch 2011 gehen die Einkommen zurück.

Wien. Sinkende Agrarrohstoffpreise, unter anderem für Weizen, Milch und Schweinefleisch, drücken auf die Einkünfte der heimischen Bauern. Seit dem Preishoch 2011 waren die Bauerneinkommen in den Folgejahren durchgehend rückläufig. Und die Tendenz setzte sich 2015 fort, geht aus dem „Grünen Bericht 2016“ hervor, den Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) am Dienstag dem Ministerrat vorlegte.

Die Landwirtschaftliche Gesamtrechnung der Statistik Austria ergibt, dass das reale durchschnittliche landwirtschaftliche Einkommen je Arbeitskraft in Österreich im Jahr 2015 um 8,4 Prozent sank, und zwar nach einem Rückgang von 6,4 Prozent im Jahr 2014. Beim Faktoreinkommen wird die Nettowertschöpfung zu Herstellungspreisen um die direkten Einkommensbeihilfen erhöht und um die sonstigen Produktionsabgaben verringert. „Hauptverantwortlich für den neuerlichen Rückgang waren der Einbruch der Milch- und Schweinepreise, hitze- und trockenheitsbedingte Ernteeinbußen im Pflanzenbau sowie geringere öffentliche Zahlungen“, heißt es im „Grünen Bericht“.

Die öffentlichen Agrarförderungen gingen 2015 um 6,2 Prozent auf 1,93 Mrd. Euro zurück, davon zählten 1,37 Mrd. Euro als Einkommensbeihilfe für die Landwirte.

Biobetriebe über Durchschnitt

Insgesamt beliefen sich die Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft (Erträge minus Ausgaben) im Jahr 2015 im Durchschnitt aller Betriebe auf 19.478 Euro je Betrieb (minus 17 Prozent). Die Einkünfte der Biobetriebe beliefen sich auf 22.812 Euro je Betrieb und lagen damit um 17 Prozent über dem Durchschnitt aller Betriebe. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.09.2016)

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