Ex-Chef der Bank Austria geht zur Ersten

Willibald Cernko
Willibald Cernko(c) APA/HERBERT NEUBAUER
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Willibald Cernko wird Risk-Vorstand der Erste Bank.

Wien. Es ist ein personalpolitischer Paukenschlag und ein Coup für Erste-Bank-Chef Andreas Treichl: Der Ende Februar von der Position des Vorstandsvorsitzenden bei der Bank Austria abgetretene Willibald Cernko wird neuer Risiko-Vorstand bei der Erste Bank. Ein entsprechender Bericht des „Kurier“ wird bei der Erste Bank bestätigt. „Herr Cernko ist einer der möglichen Kandidaten, die dem Aufsichtsrat vorgeschlagen werden“, heißt es offiziell. Allen ist jedoch klar, dass die Bestellung nur noch eine Formsache ist.

Cernko soll ab Juni 2017 Andreas Gottschling ersetzen, der seit 2013 das Risikomanagement der Erste Bank leitet. Dem Vernehmen nach wird er einen Dreijahresvertrag bekommen. Ob Cernko auch Stellvertreter von Treichl wird, ist nicht klar. Bislang gibt es diese Position bei der Erste Bank nicht.

Nicht nur Risikomanager

Klar ist jedoch, dass sich Cernko in seiner Tätigkeit nicht nur auf das Management des Risikos bei der Ersten konzentrieren wird, sondern auch in anderen Bereichen sein Wissen und seine Erfahrung einbringen dürfte. Der Obersteirer war lange Jahre für das Privat- und Firmenkundengeschäft bei der Bank Austria und bei ihrer auch zu UniCredit gehörenden deutschen Schwester Hypovereinsbank zuständig. 2009 kehrte er nach Wien zurück und war seither Vorstandsvorsitzender der Bank Austria.

Sein Vertrag bei der Bank Austria war erst im Oktober des Vorjahrs verlängert worden. Dennoch gab der 60-Jährige im Jänner bekannt, die Bank zu verlassen. Grund dafür war das von der Mailänder Mutter verordnete Sparprogramm, im Rahmen dessen etwa 70 der 190Filialen in Österreich geschlossen sowie das Osteuropa-Geschäft nach Italien verlagert wird. Dies soll Cernko nicht mitragen haben wollen, weshalb es auch zu erheblichen Differenzen zwischen ihm und seinem Vorgänger Erich Hampel gekommen sein soll, der inzwischen an der Spitze des Bank-Austria-Aufsichtsrats steht.

Die Verträge der anderen Vorstände bei der Erste Bank (die großteils auch 2017 ablaufen) dürften verlängert werden. Der Vertrag von Treichl läuft bis 2020. (jaz) [ Fabry]

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.09.2016)

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