Druckereiverband verabschiedet sich aus dem Kollektivvertrag

Die Presse (Clemens Fabry)
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Der Verband Druck & Medientechnik will die "Verantwortung für diesen Kollektivvertrag nicht mehr übernehmen". Die Verbandsbetriebe beschäftigen 8600 Mitarbeiter.

Der Verband Druck & Medientechnik verabschiedet sich aus dem Kollektivvertrag. "Wir als Vertreter für die Druckbranche können und dürfen die Verantwortung für diesen Kollektivvertrag nicht mehr übernehmen", erklärte der Verbandpräsident Gerald Watzal am Freitagabend in einer Aussendung. Die Verbandsbetriebe beschäftigen österreichweit 8600 Mitarbeiter.

Die Entscheidung zum Ausstieg ist am Freitag in einer außerordentlichen Hauptversammlung des Verbandes getroffen worden. Jene Statuten, die festschreiben, dass der Verband der KV-Partner ist, wurden gestrichen. Infolge der Statutenänderung "kann das Kollektivvertrag-Verhandlungsmandat nicht mehr ausgeübt werden".

Keine Nachteile für Dienstnehmer

Ausschlaggebend für die Entscheidung sei gewesen, dass die unternehmerischen Risiken bei der Anwendung des bestehenden Kollektivvertrages im Hinblick auf das novellierte Lohn- und Sozialdumping-Bekämpfungsgesetz unabwägbar sind. Der bestehende KV für das grafische Gewerbe behält bis auf Weiteres seine Gültigkeit. Den Dienstnehmern würden durch die Statutenänderung keine Nachteile entstehen.

Bereits vereinbarte Termine mit dem Sozialpartner werde der Verband, der diese Aufgabe seit 1896 innehat, weiterhin wahrnehmen - und zwar bis die Aberkennung der Funktion als Kollektivvertragspartner vom Bundeseinigungsamt offiziell bestätigt ist.

Für Nachfragen war vorerst kurzfristig kein Verbandsverantwortlicher erreichbar, eine Sprecherin verwies lediglich auf einen Medientermin am Montagnachmittag in Wien.

(APA)

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