Metaller wollen wählen: Mehr Freizeit statt Lohnerhöhung

METALLER-HERBSTLOHNRUNDE: WIMMER/KNIL
METALLER-HERBSTLOHNRUNDE: WIMMER/KNILAPA/ROBERT JAEGER
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Die Arbeitnehmer fordern auch eine Option auf mehr Freizeit bei Verzicht auf Lohnerhöhung. Die Beschäftigten wollen um drei Prozent mehr Lohn.

Am kommenden Montag (10.10.) gehen die Verhandlungen für den Kollektivvertrag (KV) in der Maschinen- und Metallwarenindustrie in die 2. Runde. In der 1. Verhandlungsrunde gab es nur ein sehr kurzes Abtasten, allerdings begleitet von einer Premiere: Erstmals haben die Gewerkschaften zu Beginn der Gespräche ihre Lohnforderung bekannt gegeben - sie wollen drei Prozent mehr.

Christian Knill, Obmann des Fachverbandes der Maschinen- und Metallwarenindustrie (FMMI), hat die Drei-Prozent-Forderung in einer ersten Reaktion als "unvorstellbar" bezeichnet. Die Branche stagniere und leide unter dem Russland-Embargo und der Brexit-Debatte.

Einigung in zweiter Runde unwahrscheinlich

Neben einer kräftigen Lohnerhöhung fordern die beiden Chefverhandler auf Gewerkschaftsseite - Rainer Wimmer (Pro-GE) und Rudolf Wagner (GPA) - auch eine Freizeitoption. Sprich, wer auf eine die KV-Erhöhung verzichtet, bekommt mehr Freizeit. Bei einer dreiprozentigen Erhöhung wären das 7,5 Tage.

Eine Einigung am Montag gilt als unwahrscheinlich, die Metaller sind bekannt für ihr Sitzfleisch und nächtelange Verhandlungsrunden. Im Vorjahr wurde in der letzten Runde 24 Stunden lang gefeilscht. Neben dem FMMI verhandeln auch die fünf weiteren Industrie-Metallerverbände. Insgesamt geht es um den Kollektivvertrag von rund 180.000 Beschäftigten. Die Verhandlungen für die 200.000 Beschäftigten des Metallgewerbes sind ebenfalls schon gestartet.

Die bisherigen KV-Abschlüsse des heurigen Jahres bewegten sich alle bei einem Plus von rund 1,3 bis 1,5 Prozent, im Vorjahr bekamen die knapp 120.000 Beschäftigten in der Maschinen- und Metallwarenindustrie 1,5 Prozent mehr. Als Verhandlungsbasis diente damals eine Jahresinflation von 0,9 Prozent, heuer gehen die Sozialpartner von einer Teuerung von 0,8 Prozent aus. Der Mindestlohn in der Metallindustrie liegt bei 1750 Euro brutto.

(APA)

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