Schlotterer: Nur das Gute von der Sonne

Schlotterer: Die beiden Fabrikkomplexe werden durch einen Schrägaufzug verbunden.
Schlotterer: Die beiden Fabrikkomplexe werden durch einen Schrägaufzug verbunden. Schlotterer
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Das Salzburger Unternehmen produziert Jalousien, die Hitze und Licht trennen. Die 370 Mitarbeiter kommen aus 17 Ländern.

Adnet. Wenn Peter Gubisch über Jalousien spricht, wird es sehr speziell. Von einem simplen Sonnenschutz ist da nicht die Rede, vielmehr von einem Hightech-Gerät, das uns die Hitze vom Leibe hält, aber dennoch Tageslicht ins Büro oder Wohnzimmer liefert. Peter Gubisch ist Geschäftsführer der Firma Schlotterer in Adnet in Salzburg. Das Unternehmen beschäftigt knapp 370 Mitarbeiter und ist bei Jalousien das, was Mercedes bei Autos ist.

(C) DiePresse

Schlotterer ist ein Unternehmen der IFN-Holding. IFN steht für Internationales Fensternetzwerk, und zu diesem Netzwerk gehören neben Schlotterer auch Unternehmen wie Internorm.

Das Unternehmen in Adnet an der Grenze zu Bayern beschäftigt Menschen aus 17 Nationen. Diese Internationalität sei längst Teil einer Unternehmenskultur, betont Gubisch. Und ebenfalls zur Kultur des Unternehmens gehört, dass die Mitarbeiter am Erfolg beteiligt werden. Für einen Arbeiter kann dieser Erfolgsbonus pro Jahr 3000 Euro ausmachen. Und klar ist auch: „Wenn die Putzfrau nichts bekommt, erhält auch der Geschäftsführer nichts.“ Seit die Mitarbeiter am Erfolg des Unternehmens partizipieren, hat sich einiges verändert. Viele zerbrechen sich den Kopf, wo das Unternehmen sparen kann. So bringen die Mitarbeiter die Post nicht einfach auf das nächste Postamt, sondern fahren auch einmal hinüber auf das Bayrische Postamt, um Porto zu sparen. Da läppert sich in einem Jahr so einiges zusammen.

Das Unternehmen machte im vergangenen Jahr 55 Millionen Euro Umsatz, einen Gewinn – den man aber nicht kommuniziert. Nur eines verrät Gubisch: „Wir haben keinen einzigen Euro Schulden.“

Jalousie statt Klimaanlage

Zurück zu den Hightech-Geräten vor dem Fenster. Wer Nachhaltiges baut und plant, der denkt an den Sonnenschutz, betont Gubisch. Seit 1995 haben sich die Stromkosten für Klimaanlagen verachtfacht. Viele Gebäude vor allem in den Städten geben im Sommer mehr Geld für das Kühlen als im Winter für das Heizen aus. Intelligenter Sonnenschutz spart vor allem Geld und Strom, meint Gubisch, bevor er aus der nächsten Studie zitiert: jene über die Bedeutung des Tageslichts.

Schlotterer bildet 20 Prozent seiner Mitarbeiter selbst aus, ein Drittel der Beschäftigten sind Frauen. In ein Billiglohnland zu gehen, sei keine Option. „Ja, wir produzieren teuer, aber nirgendwo anders könnten wir diese Qualität und diese Innovation liefern“, sagt Gubisch. (gh)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.10.2016)

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