Steckdosen vom Staat

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Infrastrukturminister Jörg Leichtfried will auch Privaten die Ladestationen für ihre E-Autos mitfinanzieren.

Mexico City. „Der Siegeszug der Elektroautos hat schon begonnen“, ist Infrastrukturminister Jörg Leichtfried (SPÖ) überzeugt. Die Reichweite steigt, die Preise sinken, die kommenden Generationen werden das Elektromobil massentauglich machen. Was kann die Politik tun, um diesen Umstieg zu beschleunigen? Alle Ideen, bisherige Technologien zu verteuern, seien falsch, sagt er. Eine höhere Dieselsteuer würde hier etwa wenig bringen, aber viele Menschen hart treffen.

Was in seinen Augen fehlt, um Österreich elektrofit zu machen, ist die notwendige Ladeinfrastruktur im Land. Ein Teil des E-Mobilitätspakets, das in den kommenden Wochen präsentiert werden soll, wird daher eine staatliche Förderung von Ladestationen sein. Sowohl kommerzielle Anbieter im öffentlichen Raum als auch Private sollen einen Zuschuss erhalten, wenn sie Stromtankstellen errichten.

Langfristig geht Leichtfried davon aus, dass Stromtankstellen ein gutes Geschäft sein werden, das keine Subventionen braucht. Der Vorstoß sei dennoch wichtig, um der E-Mobilität die kritischste Hürde zu nehmen, sagt Anton Plimon, Geschäftsführer des Austrian Institute for Technology (AIT) bei einem Besuch in Mexiko. Er rechnet damit, dass die Elektroautodichte schon in den kommenden drei Jahren stark steigen werde. Die Ladeinfrastruktur müsse idealerweise vorher verfügbar sein. Geld allein sei nicht das Problem, vielmehr viele Regularien, die den Bau von Ladestationen dort, wo sie wirklich benötigt würden, bremsen. (auer)

Compliance-Hinweis

Der Autor war auf Einladung des Infrastrukturministeriums in Mexiko.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.10.2016)

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