Arbeitgeber: Metaller mit "realitätsfremden" Forderungen

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Auch nach der dritten Runde der Metaller-KV-Gespräche wurde keine Einigung erzielt. Die Arbeitnehmer erhöhen den Druck, die Arbeitgeber fordern "Vernunft und Augenmaß".

Während die Metaller-Gewerkschaft heute mit einer Betriebsräte-Konferenz Druck auf die Kollektivvertragsverhandlung macht, appelliert Arbeitgeber-Chefverhandler Christian Knill an die Gewerkschafts-Verhandler Rainer Wimmer und Michael Wagner "zu Vernunft und Augenmaß" zurückzukehren. Die geforderten drei Prozent Gehaltsplus seien "realitätsfremd", Vergleichswerte lägen zwischen 1 und 1,45 Prozent.

Die Arbeitgeberseite sei "selbstverständlich zu Lohn- und Gehaltserhöhungen bereit", dabei müsse aber die Lage aller Betriebe, auch jener, denen es nicht gut geht, berücksichtigt werden. Die "objektiven Daten" seien eine Inflation von 0,75 Prozent, eine gesamtwirtschaftliche Produktivitätssteigerung von 0,5 Prozent und eine Produktivität der Metaller "bei mageren 0,15 Prozent" und einem Wachstum der Branche "bei knapp über Null". "Anstatt auf dieser Faktenbasis zu verhandeln, argumentieren die Gewerkschaften öffentlich mit bislang nicht belegbaren Daten zu unserer Branche. Fakten negieren und stattdessen auf Mythen setzen ist Populismus in Reinkultur und Gift für sachliche Verhandlungen", schreibt Knill in einer Aussendung. Wimmer und Wagner hätten mit ihrer "unvernünftigen Forderung die Verhandlungen in eine Sackgasse geführt".

Verhandlungen ausgesetzt

Nachdem in der dritten Verhandlungsrunde mit dem größtem Fachverband, der Maschinen- und Metallwarenindustrie, keine Einigung erzielt werden konnte, wurden die Verhandlungstermine für die fünf anderen Metallindustrieverbände ausgesetzt, berichtete der "Standard". Nächster Verhandlungstermin ist somit der 3. November, an dem es mit der Maschinen- und Metallwarenindustrie in die vierte Runde geht. Schon morgen, Freitag, holen sich die Betriebsräte beim Bundeskongress in Linz grünes Licht für Betriebsversammlungen, sollte es am 3. zu keiner Einigung kommen.

>>> Bericht auf "derstandard.at"

(APA)

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