PwC-Studie: Familienbetriebe als Exportkaiser

CHINA EXPORT CONTAINERS
CHINA EXPORT CONTAINERS(c) EPA (Qilai Shen)
  • Drucken

Heimische Familienbetriebe stehen im internationalen Vergleich gut da.

Wien. Österreichische Familienunternehmen sind im weltweiten Vergleich überdurchschnittlich exportorientiert und bereiten sich gut auf die Digitalisierung vor, ergab eine Untersuchung von PwC (Family Business Survey 2016). Freilich wurden dafür in Österreich nur 48 Firmen befragt. Weltweit nahmen 2802 Unternehmen in 50 Ländern an der Umfrage teil.

94 Prozent der befragten heimischen Familienbetriebe sind im Export tätig und wollen das ausbauen, zwei Drittel wollen in den nächsten fünf Jahren in neue Geschäftsfelder expandieren. Beim Eintritt in neue Märkte ist Österreich Spitzenreiter im internationalen Vergleich – international plant das nur rund die Hälfte der Unternehmen. Die Österreicher gehen das Wachstum aber eher moderat an: 85 Prozent planen ein mittelfristiges Wachstum, nur vier Prozent ein aggressives. Damit verfolgen Österreichs Familienunternehmen eine konservativere Wachstumsstrategie als ihre globalen Pendants – von diesen wollen immerhin 15 Prozent rasch wachsen.

In den vergangenen zwölf Monaten verzeichneten 60 Prozent der Befragten aus Österreich ein Unternehmenswachstum, die heimischen Unternehmen liegen damit im globalen Schnitt.

Eigentum fest in Familienhand

Überdurchschnittlich aktiv sind die heimischen Familienbetriebe in Sachen Digitalisierung: Fast 80 Prozent erkennen deren Bedeutung und Vorteile für ihre Geschäftsprozesse, der internationale Vergleichswert liegt hier bei 59 Prozent.

Eine Schwäche in Österreich ist die Planung der Nachfolge: Rund die Hälfte der befragten Eigentümerfamilien will ihr Unternehmen innerhalb der kommenden fünf Jahr an die nächste Generation weitergeben, aber nur acht Prozent haben eine konkrete, gut dokumentierte Nachfolgeregelung. „Hier hinken sie im internationalen Vergleich gewaltig hinterher“, sagt Rudolf Krickl, Partner bei PwC Österreich. Über einen Verkauf des Unternehmens denken nur vier Prozent nach, und lediglich 17 Prozent teilen derzeit das Firmeneigentum mit Familienfremden. 75 Prozent der Unternehmen werden jedoch von familienfremden Managern geführt, und nur in 58 Prozent der Firmen sind Angehörige der Nachfolgegeneration mit Leitungsfunktionen betraut. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.11.2016)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.