Ökonomen teilen nicht Kritik der Wirtschaftsweisen an EZB

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Die Wirtschaftsweisen haben die EZB aufgefordert, ihre Anleihenkäufe vorzeitig zu stoppen. Die deutliche Mehrzahl von befragten Volkswirten sieht das anders.

Die meisten Volkswirte teilen einer Umfrage zufolge nicht die scharfe Kritik der Wirtschaftsweisen an der ultra-lockeren Geldpolitik der EZB. 78 Prozent der befragten Ökonomen sehen dies anders, wie am Montag aus einer Erhebung des britischen Forschungsinstituts CFM hervorgeht.

Die Wirtschaftsweisen hatten vergangene Woche in ihrem Jahresgutachten die weit offenen Geldschleusen der Europäischen Zentralbank (EZB) als nicht mehr angebracht kritisiert und ein vorzeitiges Ende der vor allem in Deutschland umstrittenen Anleihenkäufe gefordert. Das Ausmaß der Lockerung sei angesichts der wirtschaftlichen Erholung nicht mehr angemessen, hatten die Wirtschaftsweise in der Vorwoche erklärt. An der Umfrage des Centre for Macroeconomics (CFM) nahmen 64 Volkswirte teil.

Die EZB hat den Leitzins auf das Rekordtief von 0,0 Prozent gesenkt. Die Währungshüter erwerben außerdem seit März 2015 Staatsanleihen der Euro-Länder. Das Gesamtprogramm ist auf 1,74 Billionen Euro angelegt und soll zusammen mit den Niedrigzinsen die Konjunktur ankurbeln und für mehr Inflation sorgen. Denn die Notenbank strebt als Idealwert für die Wirtschaft eine Teuerungsrate von knapp zwei Prozent an. Davon ist sie aber weit entfernt: Im Oktober zogen die Verbraucherpreise im Euro-Raum gerade einmal um 0,5 Prozent an.

(Reuters)

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