Unternehmensberater fordern Steuersenkungen für Griechenland

Geschätzte bis zu 9 Milliarden Euro gehen Griechenland jährlich durch Steuerhinterziehungen durch die Lappen.
Geschätzte bis zu 9 Milliarden Euro gehen Griechenland jährlich durch Steuerhinterziehungen durch die Lappen.(c) APA/AFP/ANGELOS TZORTZINIS
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Mithilfe von niedrigeren Steuern könnte Griechenland die Steuerhinterziehung dämpfen und unter dem Strich mehr einnehmen, so die Überlegung der EY-Experten.

Die Steuerhinterziehung in Griechenland erreicht jährlich rund 6 bis 9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP), mithin zwischen 10 und 16 Milliarden Euro. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Beratungsunternehmens EY im Auftrag einer gemeinnützigen griechischen Organisation.

Die Wirtschaftsprüfer empfahlen deshalb am Dienstag in einer Mitteilung unter anderem, dass der Staat seine Steuern senken solle, um mehr Einnahmen zu erzielen.

Allein die staatlichen Verluste durch die Hinterziehung der Mehrwertsteuer, die in Griechenland mittlerweile bei 24 Prozent liegt, wird in der Studie auf 3,5 Prozent des BIP geschätzt; die Steuerhinterziehung von Privatpersonen wird mit bis zu 4,7 Prozent beziffert.

Als Gründe werden die Komplexität des griechischen Steuersystems und die Unklarheit darüber nicht nur bei den Bürgern, sondern auch bei den Mitarbeitern der Finanzbehörden genannt. Außerdem wird das "ewige politische Nichts" beklagt, dem Phänomen zu begegnen - abgesehen davon, dass die technologischen Voraussetzungen für effektive Kontrollen nicht gegeben seien.

Die Wirtschaftsprüfer plädieren deshalb dafür, die Steuersätze zu senken - im Vergleich zu anderen OECD-Staaten habe Griechenland mit die höchsten Steuersätze für Arbeit und Einkommen. Zudem empfiehlt EY, die Zahlung mit Kreditkarten voranzutreiben, um der Steuerhinterziehung entgegenzutreten. Auch die technische Modernisierung der Steuerverwaltung müsse angegangen werden.

(APA/dpa)

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