Auch Portugal will Schulden-Erlass für Griechenland

Portugals neuer Finanzminister Mario Centeno plädiert für einen Schuldenschnitt für Griechenland.

Das Euro-Land Portugal hat sich in der Diskussion um einen Schuldenschnitt für Griechenland für einen solchen Schritt und damit gegen die deutsche Position gestellt. "Diese Diskussion müssen wir beginnen", sagte Portugals neuer Finanzminister Mario Centeno der "Bild"-Zeitung vom Dienstag. Er vertrat darüber hinaus die Meinung, die Euro-Länder könnten das bereits laufende dritte Hilfspaket für Griechenland "auch ohne den IWF" stemmen. Der IWF hat sich bislang noch nicht entschieden, ob er sich selbst an diesem Hilfsprogramm beteiligt wie er es bei den vorherigen getan hat. Er macht das im Wesentlichen davon abhängig, dass Griechenland bei den Schulden geholfen wird.

Der deutsche Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble dagegen hatte gerade erst zum wiederholten Male erklärt, Griechenlands Problem seien nicht die hohen Schulden, sondern die Wettbewerbsfähigkeit des Landes. Schäuble lehnt daher einen Schuldenschnitt kategorisch ab. Ungeachtet dessen geht er davon aus, dass der Internationale Währungsfonds an den laufenden Hilfen für Hellas beteiligt. Eine solche Beteiligung ist die Voraussetzung für die Zustimmung des Deutschen Bundestages zum dritten Hilfsprogramm für Griechenland gewesen.

Portugal selbst hatte angesichts massiver Hauhaltsnöte in der Vergangenheit ein Hilfsprogramm der Euro-Länder und des IWF in Anspruch nehmen müssen. Inzwischen sieht sich das Land wieder verstärkter Kritik ausgesetzt, weil es die Stabilitätszusagen gegenüber seinen europäischen Partnern nicht einhalten kann.

(Reuters)

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