Deutsche Industrie fährt Produktion deutlich hoch

Deutschlands Industrie mit deutlichem Auftragsplus.
Deutschlands Industrie mit deutlichem Auftragsplus.(c) Erwin Wodicka/BilderBox.com
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Die deutsche Industrie hat im Oktober ein so großes Auftragsplus eingefahren wie seit Mitte 2014 nicht mehr.

Die deutsche Industrie hat im Oktober überraschend viele Aufträge an Land gezogen. Die Betriebe erhielten 4,9 Prozent mehr Bestellungen als im Vormonat und verbuchten damit das größte Plus seit Juli 2014, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Dienstag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Anstieg von 0,6 Prozent gerechnet. "Das lässt darauf hoffen, dass die deutsche Wirtschaft am Jahresende an Schwung gewinnt", sagte Rainer Sartoris von HSBC Trinkaus.

Monatliche Daten sind sehr schwankungsanfällig. Auch das Ministerium warnte davor, die Zahlen sollten "nicht überbewertet werden". Die Experten von Minister Sigmar Gabriel betonten aber: "Die auch in der Tendenz etwas anziehende Nachfrage und das verbesserte Geschäftsklima sprechen insgesamt für eine Belebung der Industriekonjunktur im Jahresschlussquartal."

Schwung kam von der Nachfrage aus dem Inland: Sie legte um 6,3 Prozent zu. Die Aufträge dem Ausland stiegen um 3,9 Prozent. Vor allem die Bestellungen für Maschinen und Anlagen, die als Gradmesser für die Konjunkturentwicklung gelten, zogen deutlich an. Bei diesen Investitionsgütern gab es ein Plus von 7,2 Prozent. Allein bei den Exportordern aus Ländern außerhalb der Euro-Zone ging es um neun Prozent bergauf. "Das lässt hoffen, dass die Unternehmensinvestitionen hierzulande wieder mehr an Fahrt gewinnen", sagte Sartoris.

Experten bewerteten es als positiv, dass die Bestellungen auch ohne Großaufträge kräftig ausfielen. "Das spricht dafür, dass es mehr ist als nur ein Strohfeuer", sagte Stefan Kipar von der BayernLB. "Bei der politischen Lage mit vielen Unsicherheiten ist die Entwicklung aber nur schwer zu prognostizieren." Einige Firmen hätten wohl Aufträge vorgezogen. "Ich glaube nicht, dass wir dieses Tempo bis Jahresende halten können."

(Reuters)

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