Wirtschaftskammer: Stöger ignoriert Personalsuche des Tourismus

Wermelskirchen Koch putzt seine Kueche Themenbild Symbolbild 04 08 2016 Copyright Deutzmann Eib
Wermelskirchen Koch putzt seine Kueche Themenbild Symbolbild 04 08 2016 Copyright Deutzmann Eib(c) imago/Eibner (imago stock&people)
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Das Sozialministerium kontert die Kritik an der Liste der Mängelberufe. Es kommen mehr als zehn Arbeitssuchende auf eine offene Stelle.

Arbeits- und Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) hat jetzt die Fachkräfteverordnung für 2017 veröffentlicht, in der die Mangelberufe festgelegt werden. Demnach werden elf Mangelberufe angeführt, in denen Ausländer aus Drittstaaten als Fachkräfte gemäß Ausländer-Beschäftigungsgesetz zugelassen werden können.

Umgehend kam Kritik von der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), dass Köche und Restaurantfachkräfte nicht auf die Mangelberufsliste aufgenommen wurden. "Dass der Wintertourismus verzweifelt Fachkräfte sucht, wird vom zuständigen Sozialminister Stöger völlig ignoriert", kritisierte WKÖ-Sparten-Obfrau Petra Nocker-Schwarzenbacher in einer Aussendung. Auch der Vorschlag der Bundessparte Tourismus, eine regionale Betrachtung der Stellenandrangszahlen vorzunehmen, sei vom Tisch gewischt worden, obwohl das Gesetz dies zulassen würde.

Sozialministerium: "Zehn Arbeitssuchende auf eine offene Stelle"

Vom Sozialministerium wird auf die hohe Arbeitslosigkeit im Tourismus und Gastronomie innerhalb Österreichs verwiesen. Außerdem könne die heimische Wirtschaft im gesamten EU-Raum nach Fachkräften für den Bereich suchen. Aktuell seien mehr als 60.000 Personen in Österreich, die zuvor einen Tourismusberuf ausgeübt haben, auf Arbeitssuche. Aktuell seien dem AMS rund 5800 offene Stellen in Tourismusberufen gemeldet. Damit kommen vor dem Saisonbeginn im Tourismus mehr als zehn Arbeitssuchende auf eine offene Stelle. Selbst in den "Tourismusbundesländern" kommen aktuell zumindest sieben Arbeitssuchende auf eine offene Stelle, heißt es vom Ministerium.

Die Dienstleistungs- und Verkehrs-Gewerkschaft vida begrüßt die Entscheidung des Sozialministeriums. "Köche und Kellner haben auf der Mangelberufsliste nichts verloren", so Berend Tusch, Vorsitzender des Fachbereichs Tourismus in der Gewerkschaft vida.

Liste der Mangelberufe

Fräser, Techniker mit höherer Ausbildung (Ing.) für Maschinenbau, Schwarzdecker, Dreher, Techniker mit höherer Ausbildung (Ing.) für Datenverarbeitung, Techniker mit höherer Ausbildung (Ing.) für Starkstromtechnik, Diplomingenieur für Maschinenbau, Dachdecker, Sonstige Techniker für Starkstromtechnik, Diplomingenieur, sowie Diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger, die ihre im Nostrifikationsbescheid des Landeshauptmannes vorgeschriebene Ergänzungsausbildung bis Ende 2016 begonnen haben.

(APA)

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