Nicht nur Politiker und Wirtschaftsbosse melden sich beim Weltwirtschaftsforum in Davos zu Wort. Immer mehr Schauspieler, Musiker und Sportler haben wichtige Botschaften.
In Davos findet derzeit das alljährliche Treffen der Führungsfiguren der Weltwirtschaft statt. Das WEF ist der inoffizielle Weltwirtschaftsgipfel, bei dem Top-Manager, Politiker und Fachleute zusammenkommen, um die allgemeine Lage zu erörtern.
Das Treffen in den Alpen ist auch ein Gradmesser für den Zustand des globalisierten Kapitalismus. Alles in allem nehmen 3000 Personen am WEF 2017 teil – ein Rekord. Sie reisen aus 99 verschiedenen Ländern nach Davos, wie aus einer Grafik auf der Webseite der Organisation hervorgeht.
Von Shakira bis Matt Damon
Darunter finden sich auch sozial und politisch engagierte Hollywood-Stars, Musiker und Sportler. So kommt etwa die kolumbianische Sängerin Shakira zu Wort, die über ihren Kampf gegen Armut und für eine bessere Bildung in ihrer Heimat Kolumbien sprach. "Wir sind dorthin gegangen, wo die Regierung sich verabschiedet hat", erzählt Shakira, die erfolgreiche Latin-Pop-Sängerin, die in den vergangenen zweieinhalb Jahrzehnten Nummer-eins-Hits wie "Hips Don't Lie" oder "Whenever, Wherever" gelandet hat.
Mächtigsten der Welt wachrütteln
Mit 20 Jahren hat sie eine Stiftung gegründet und in den entlegenen Dörfern Kolumbiens Schulen gebaut, erst eine, dann immer mehr, um den ärmsten Kindern zu helfen. Shakira will Kindern in jungen Jahren, mit vier, fünf, sechs, und später dann in den ersten Schuljahren, Zugang zu einer besseren Ausbildung ermöglichen: Denn je früher Kinder gefördert würden, sagt sie, je früher sie ausgewogenes Essen erhalten, aber auch Aufmerksamkeit und Zuwendung, "umso besser sind sie in der Schule und umso erfolgreicher später im Leben".
Verantwortungsvolle Führung
Sie sei nach Davos gekommen, um die Mächtigsten der Welt wachzurütteln. Das passt auch gut zum Thema, das sich die Veranstalter in Davos für das diesjährige Weltwirtschaftsforum ausgedacht haben. Die Veranstaltung steht unter de Motto "verantwortungsvolle Führung" - eine deutliche Anspielung auf den um sich greifenden Populismus.
Wasser statt Kino
Eine klare Botschaft hat aus US-Schauspieler Matt Damon. Es geht ihn keinesfalls um seinen gerade angelaufenen Kinofilm „The Great Wall“. Nein, er ist aus einem anderen Grund gekommen. Matt Damon geht es um etwas, das so profan wie lebenswichtig ist: Wasser.
Der 46-Jährige stellt beim Weltwirtschaftsforum Water.org vor: eine Non-Profit-Organisation aus den USA, die er mit dem Mann an seiner Seite, Gary White, gegründet hat. Die Arbeitsteilung ist klar. White führt die Geschäfte, Damon ist das prominente Gesicht. Aber er sei nicht nur ein Star, bescheinigt ihm sein Kompagnon, sondern auch ein Experte für das Thema Wasser.
Die gute Seite der Macht
Der US-Schauspieler Forest Whitaker wurde für sein Friedensengagement geehrt. Mit seiner NGO Whitaker Peace & Development Initiative will er junge Menschen in USA, Mexiko, Uganda und Südsudan dazu ermutigen, sich für einen positiven Wandel einzusetzen.
Frauenrechte
Auch das Hollywood-Paar Amal und George Clooney beehrte Davos mit seinem Besuch. Wie das US-Magazin "People" berichtet, besuchte Amal mit ihrem Gatten das „Women of Impact“-Dinner, das die einflussreichsten Frauen der Welt zusammenbringen und vernetzen soll. Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg und der Starkoch Jamie Oliver mischen sich ebenfalls unter die Promi-Elite in Davos.
Sensible Ökosysteme
Zum Schutz der Meere und anderer sensibler Ökosysteme wollen 40 der weltweit grössten Konzerne weniger und umweltfreundlicheren Plastik verwenden. Sie schlossen sich dazu einer Initiative der britischen Seglerin Ellen MacArthur an. Werde nicht rasch etwas getan, würden die Weltmeere im Jahr 2050 mehr Plastik enthalten als Fische, warnten die Unterzeichner im Vorfeld des Weltwirtschaftsforum in Davos.
>>> spiegel.de
>>> handelsblatt.com
>>> World Economic Forum - Grafik Besucherzahlen
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