Novomatic: Englands größter Spielsalonbetreiber

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Der Glücksspielkonzern hat grünes Licht für den Kauf des Spielstättenanbieters Talarius erhalten. In Liechtenstein erhielt Novomatic den Zuschlag für das erste Casino im Fürstentum.

Wien. In Österreich hat es mit dem geplanten großen Einstieg bei den Casinos Austria nicht geklappt. Nach dem Nein der Kartellhüter hat sich die Novomatic letztlich auf 17,2 Prozent an den Casinos Austria und 12,5 Prozent an deren Tochter Lotterien beschränkt.

Für Novomatic-Gründer und Eigentümer Johann F. Graf ist das jedoch kein Grund, an eine Pechsträhne zu glauben. Im Gegenteil: die Expansion im Ausland läuft nämlich wie am Schnürchen. Die britische Wettbewerbsbehörde CMA hat gerade grünes Licht für den vor einem halben Jahr angekündigten Kauf von Talarius gegeben. Damit ist die Novomatic auf ihrem wichtigsten Auslandsmarkt Großbritannien der größte Betreiber von Automatenspielstätten.

„Mit dieser Akquisition festigen wir unsere Position in dem für uns äußerst wichtigen Markt England, wo wir inzwischen schon rund 3800 Mitarbeiter beschäftigen“, sagt Novomatic-Boss Harald Neumann. Talarius betreibt in Großbritannien in 162 Spielstätten 7500 Gaming-Terminals und beschäftigt knapp 1000 Mitarbeiter. 2015 machte das Unternehmen 65,5 Mio. Pfund Umsatz.

Die Novomatic besitzt in Großbritannien bereits etliche Firmen, auch für interaktive Spiele. Ein Schwerpunkt sind Onlinespiele, die selbst entwickelt und in Lizenz vergeben werden.

Aber auch in anderen Ländern läuft es gut: In Liechtenstein hat der Konzern mit Sitz im niederösterreichischen Gumpoldskirchen den Zuschlag für ein Automatencasino erhalten. Es wird in Ruggell entstehen und ist das erste Casino überhaupt im Fürstentum.

„Der attraktive Standort im Dreiländereck bildet eine optimale Ergänzung in der Nähe des Heimatmarktes Österreich“, hieß es dazu. Allerdings ist diese Region auch heiß umkämpft: Die Novomatic betreibt in der benachbarten Schweiz drei Casinos in Bad Ragaz, Mendrisio und Locarno, die mit der Spielbank Berlin zu den umsatzstärksten Spielstätten in diesen Regionen gehören. Der Einstieg in Liechtenstein erfolgt denn auch über die Novomatic-Tochter Casino Admiral, an der das Schweizer Grand Resort Bad Ragaz Anteile hält. Nur wenige Kilometer entfernt betreiben die Casinos Austria in Bregenz ihre nach Wien umsatzstärkste Spielbank.

Lotto in Estland

In Estland wiederum wird die Novomatic die Technologieplattform für den größten Lotterieanbieter Eesti Loto bereitsstellen. Dazu wurde mit dem staatlichen Unternehmen ein Siebenjahresvertrag geschlossen. Der 1971 gegründete Lottobetreiber hat rund 700 Annahmestellen und setzte 2015 rund 57 Mio. Euro um. (eid)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.02.2017)

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