Martin Essl: Vom Baumarkt-Boss zum Philanthropen

Martin Essl ist ständig auf der Suche nach Ideen, wie Menschen mit Behinderungen in den Arbeitsprozess eingegliedert
Martin Essl ist ständig auf der Suche nach Ideen, wie Menschen mit Behinderungen in den Arbeitsprozess eingegliedert(c) Rene Prohaska / Verlagsgruppe News / picturedesk.com (Rene Prohaska)
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Nach dem Aus für die Baumax-Kette hat sich Martin Essl nun der Förderung von Menschen mit Beeinträchtigungen verschrieben.

Wien. Nach dem Zwangsverkauf der in schwere finanzielle Schräglage geratenen Baumax-Kette Mitte 2016 hat sich der ehemalige Chef und Sohn des Unternehmensgründers Karlheinz Essl, Martin Essl, nun vollends seinem sozialen Engagement gewidmet. Sein Vehikel dafür ist die Essl Foundation MGE gemeinnützige Privatstiftung, die vor zehn Jahren gegründet wurde – mit dem Ziel sozial relevante Aktivitäten zu fördern und zu zeigen, „dass auch Menschen mit Beeinträchtigungen wertvoll sind und ihre Rolle in der Gesellschaft haben“. Essl: „Bei Baumax haben wir ja schon vor 30 Jahren ein Human-Programm begonnen, z. B. behindertengerechte Werkstätten eingerichtet und private sowie regionale Organisationen unterstützt – von der Diakonie über Caritas bis zur Lebenshilfe.“ Der Ansatz sei auf Hilfe zur Selbsthilfe ausgerichtet gewesen; in jedem Baumax-Markt und in der Zentrale seien Menschen mit Behinderung aufgenommen worden, so Essl: „Am Ende hatten wir in 162 Standorten in neun Ländern 259 Menschen mit Behinderungen beschäftigt.“

Jetzt geht es Essl darum, Schwerpunkte zu setzen, die zeigen, was in dem Bereich alles möglich ist. Anleihen werden dabei bei internationalen Beispielen genommen, die jedes Jahr bei 3000 Organisationen, NGOs und Experten in 120 Ländern nach UNO-Kriterien und zu den wechselnden Schwerpunkten „Beschäftigung, Barrierefreiheit, Selbstbestimmtes Leben und Bildung“abgefragt werden. „Es wird beispielsweise erhoben, ob es in dem jeweiligen Land ein barrierefreies Bussystem gibt oder das Recht auf Unterricht in speziellen Klassen“, sagt Michael Fembek, der operativ für das Zero Project (abgeleitet von Zero Barriers, also Null Barrieren, Anm.) zuständig ist und von einem „mittlerweile riesigen weltweiten Netzwerk“ spricht.

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