Streiks legten deutsche Flughäfen lahm

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Wien kaum betroffen. Indes gibt flyniki Jobgarantie ab.

Berlin. Ein Warnstreik des Bodenpersonals hat am Mittwoch zu erheblichen Einschränkungen an den Berliner Flughäfen geführt. In Tegel fielen 115 Flüge aus, in Schönefeld weitere 22, sagte ein Sprecher der Berliner Flughäfen. Die Lufthansa strich allein 13 Flüge auf den Verbindungen nach Frankfurt und München, Easyjet sprach von zwölf ausgefallenen Flügen, Eurowings von insgesamt 28. In Stuttgart und Hamburg wurde ebenfalls gestreikt.

Wien war von den Streiks kaum betroffen. Drei Berlin-Flüge mussten gestrichen werden, einer erfolgte verspätet.

Laut Gewerkschaft Verdi folgten die meisten der 2000 Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste in Berlin dem Aufruf, zwischen 5.00 Uhr und 11.00 Uhr die Arbeit niederzulegen. Die Gewerkschaft will mit den Aktionen den Druck auf die Arbeitgeber im Tarifstreit erhöhen.

Jobgarantie bei flyniki

Indes können die Mitarbeiter der österreichischen Noch-Air-Berlin-Tochter Niki Luftfahrt („flyniki“) durchatmen. Nachdem ein Teil der Flugzeuge nach Deutschland verlagert wird und die Mitarbeiter einen massiven Arbeitsplatzabbau befürchtet haben, gab es am Mittwoch eine Jobgarantie vom Management, wie die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) mitteilte. Allerdings müssen die Beschäftigten teilweise nach Deutschland pendeln. „Betriebsrat und Geschäftsführung werden (...) ein gemeinsames Entsende-Modell für die Einsätze in Deutschland erarbeiten“, so Niki-Betriebsratsvorsitzender Stefan Tankovits.

Ryanair ambitioniert

Vor diesem Hintergrund hat Ryanair – die nach Passagierzahlen größte Airline Europas – gestern bekräftigt, den Marktanteil in Europa bis 2024 von 15 auf 20 Prozent zu steigern. Im Übrigen sagte Ryanair-Chef, Michael O'Leary, den Anhängern des britischen EU-Austritts bittere Reue voraus. In zwei Jahren würden sie merken, „dass die Brexit-Befürworter sie belogen haben“. (ag./red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.02.2017)

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