Fünfter Taxifahrer-Streiktag in Italien erhitzt die Gemüter

AFP (MARCO BERTORELLO)
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In Italien streiken seit Tagen Taxifahrer, weil ihnen die Konkurrenz durch den US-Fahrtdienstvermittler Uber nicht passt. Die Gemüter sind vor allem in Mailand erhitzt.

Italienische Taxifahrer haben am Montag den fünften Tag in Serie in den größten Städten des Landes gestreikt. Taxifahrten zu den Flughäfen wurden wegen des Streiks ausgesetzt. Vor allem in Rom und in Mailand kam es deswegen zu Problemen.

Protestiert wurde unter anderem gegen den umstrittenen US-Fahrdienstvermittler Uber und die Regierung in Rom. Diese habe bisher nichts gegen die unkontrollierten "Schwarzfahrer-Taxis" unternommen, die in immer höherer Anzahl ihre Dienste anbieten würden, kritisierten die Taxifahrer. Eine Delegation traf am Montag Verkehrsminister Graziano Delrio.

Die Gemüter sind vor allem in Mailand erhitzt. Einige Taxifahrer bewarfen den Chauffeur eines privaten Mietwagen-Dienstes mit Eiern, weil er vor dem Hauptbahnhof eine Touristin an Bord genommen hatte. Der Chauffeur zog eine Pistole aus der Tasche, es handelte sich jedoch um ein Spielzeug.

Der Verband der italienischen Modeunternehmen erklärte sich wegen möglichen negativen Auswirkungen des Streiks auf die am Mittwoch beginnende Modewoche in Mailand besorgt. Dutzende Defilees sind in dieser Woche geplant. "Es wäre ein riesiger Schaden, wenn Italiens Modehauptstadt diese Woche keine Taxifahrten anbieten könnte", kritisierte der Ehrenpräsident des Verbands Mario Boselli.

Mit Uber gehe alles an der Steuer vorbei, während Taxifahrer alle Regeln einhalten müssten, lautete die Kritik. Der Konsumentenschutzverband Codacons kündigte eine Sammelklage gegen die Vereinigungen der Taxilenker wegen Unterbrechung des Dienstes an.

>>>Ubers lockerer Umgang mit Sexismus-Vorwürfen

(APA)

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