Stress-Studie: Am meisten leiden die Lehrer

APA/dpa/Julian Stratenschulte
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Eine Allianz-Studie zum Thema Stress zeigt: 45 Prozent der Lehrer fühlen sich gestresst. Männer sind stärker stressbelastet als Frauen

39 Prozent aller Österreicher fühlen sich durch Stress im Beruf erheblich beeinträchtigt. Am meisten gestresst sind dabei die Lehrer, gefolgt von Beschäftigten im Handel und Transportwesen. Das hat eine am Mittwoch in Wien vorgestellte repräsentative Online-Befragung des Market-Instituts im Auftrag der Allianz-Versicherung ergeben.

Laut der Umfrage, die im Herbst 2016 mit 1.000 Berufstätigen im Alter von 18 bis 65 Jahren durchgeführt wurde, sind Männer stärker stressbelastet als Frauen. Beinahe jeder Vierte bezeichnet sich selber als von Burn-out gefährdet. Dabei ist vor allem die Gruppe 35- bis 54-Jährigen betroffen (24 Prozent). Unter den verschiedenen Berufsgruppen gaben vor allem Arbeiter an, durch Burn-out gefährdet zu sein (im Vergleich: Selbstständige 14 Prozent). "Das liegt wahrscheinlich an der starken Fremdbestimmtheit der Arbeiter", meinte Inge Schulz, Leiterin der Personalabteilung bei der Allianz-Gruppe.

Stress wirkt sich auf das Wohlbefinden aus: 31 Prozent derjenigen, die sich einem hohen beruflichen Stresslevel ausgesetzt sahen, gaben an, Gesundheitsprobleme zu haben. Das Stressempfinden nimmt mit dem Alter ab: So bezeichnen sich 41 Prozent der 18- bis 34-Jährigen als sehr gestresst, während dies "nur" 35 Prozent der 55- bis 65-Jährigen von sich behaupten.

Nach Zeitdruck (31 Prozent) sind vor allem Leistungsdruck (25 Proznet) und ein schlechtes Betriebsklima Auslöser (13 Prozent) für Stress. Überstunden wurden aber nur von fünf Prozent genannt. Am meisten gestresst sind die Lehrer (45 Prozent), gefolgt von der Handelsbranche (43 Prozent) und dem Transportwesen (42 Prozent). Die geringste Stressbelastung haben laut Umfrage Beschäftigte in Industrie und Gesundheitswesen (beide 33 Prozent). "Generell sind aber Mitarbeiter in kleineren Unternehmen etwas weniger gestresst", berichtete Schulz. Zwischen Führungskräften und einfachen Angestellten konnte kein Unterschied in der Belastung festgestellt werden.

Um sich vom Stress zu erholen, sind die Österreicher am liebsten im Freien. Auf Nummer eins rangiert hier Sport, gefolgt von Spazierengehen und Gartenarbeit. Dabei bevorzugen Männer Sport, Frauen Spazierengehen und Lesen. "Aber auch Arbeitgeber können etwas tun", so Schulz. So wünschen sich die Befragten von ihren Arbeitgebern eine Verbesserung der Arbeitsorganisation (67 Prozent), Schulung der Führungskräfte (65 Prozent) und das Durchführen von anonymen Umfragen (64 Prozent).

(APA)

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