Frankenkredit treibt Kärntner Bürgermeister in die Insolvenz

Karl Markut ist zahlungsunfähig
Karl Markut ist zahlungsunfähigAPA/HELMUT FOHRINGER
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Karl Markut, Bürgermeister der Kärntner Gemeinde Sankt Georgen im Lavanttal und früherer Landtagsabgeordneter, hat Insolvenz beantragt.

Der einzige Team-Stronach-Bürgermeister Kärntens, Karl Markut,  ist zahlungsunfähig. Am Landesgericht Klagenfurt wurde nach einem Eigenantrag ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Der Bürgermeister der Kärntner Gemeinde Sankt Georgen im Lavanttal hat Passiva in der Höhe von 1,277 Millionen Euro, denen Aktiva im Wert von 1,053 Millionen Euro gegenüberstehen, vorwiegend Liegenschaftsvermögen, das mit Pfandrechten belastet ist. Wie die Gläubigerschutzverbände AKV und KSV1870 berichten, sind neun Gläubiger von der Insolvenz betroffen, ihnen wird eine Quote von 20 Prozent angeboten.

Markut gibt als Insolvenzursachen an, dass er für die Errichtung einer Betriebsliegenschaft im Jahr 2004 einen Schweizer-Franken-Kredit mit Endfälligkeit in Höhe von 750.000 Euro aufnahm, sich dieser Kredit verteuerte und die Darlehenssumme auf 1,1 Millionen Euro stieg.  Die Einnahmen aus seinem Beherbungsbetrieb konnten die Kreditrückführungen nicht abdecken. Hinzu kamen noch Haftungen aus einer Beratertätigkeit bei einer Kärntner Fertighausfirma. Alle Sanierungsbemühungen der letzten Monate seien vergeblich gewesen.

Markut wurde 1991 erstmals zum Bürgermeister von St. Georgen gewählt. Der ehemalige SPÖ-Landtagsabgeordnete und SPÖ-Klubobmann in Kärnten wechselte 2013 zum Team Stronach und war  Klubdirektor. 2015 gewann er die Stichwahl um das Bürgermeisteramt mit 66,87 Prozent gegen den SPÖ-Kandidaten Markus Wutscher. Im Vorjahr wurde er am Landesgericht Klagenfurt zu zwölf Monaten bedingter Haft und 33.000 Euro Geldstrafe verurteilt. Ihm waren als Geschäftsführer der Fertighausfirma Wigo Untreue und betrügerische Krida vorgeworfen worden.

>>>Kärntner Bürgermeister wegen Untreue verurteilt

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