Online-Handel: Österreicher lassen lieber liefern statt selbst abzuholen

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Ware online bestellen und im Geschäft abholen, nutzen Österreicher einer Studie zufolge kaum. Aber auch bei der Hauszustellung klagen die Konsumenten über Lieferprobleme.

Click & Collect, das Online-Bestellen einer Ware und die Abholung in einem stationären Geschäft, soll den Kunden mehr Service bieten: Eine Studie zeigt nun, dass bisher nur vier Prozent der Online-Shopper regelmäßig solche Angebote nutzen und knapp ein Drittel (27 Prozent) selten. Die Hälfte der Befragten bevorzugt die bequeme Lieferung nach Hause oder ins Büro. Keine Überraschung , wurden doch in Österreich 2016 um 40 Prozent mehr Pakete als im Jahr zuvor geliefert.

Doch es gibt noch Hoffnung: 20 Prozent sagen, Click & Collect bisher nicht genutzt zu haben, würden dies aber tun.Die Studie zeige, dass diese Art des Einkaufens in Österreich noch viel Luft nach oben habe, sagt Thorsten Behrens, Geschäftsführer des Österreichischen E-Commerce-Gütezeichens, die die Studie durchgeführt hat. „Die Vorteile, etwa Lieferkosten zu sparen, scheinen für viele nicht groß genug zu sein, um Click & Collect zu nutzen. Außerdem scheint es so, als würde die Lieferung nach Hause doch besser funktionieren, als die häufig gehörten Klagen vermuten lassen.“

(c) Österreichisches E-Commerce-Gütezeichen

Zwei Drittel mit negativen Erfahrungen

Konsumenten, die sich für Click & Collect interessieren, sei es der Studie zufolge wichtig, dass eine Filiale des Online-Shops in ihrer Nähe ist (78 Prozent), es eine Rückgabemöglichkeit (59 Prozent) oder eine Umtauschmöglichkeit gibt (45 Prozent) und die Bezahlung in der Filiale möglich ist (33 Prozent). Eine eher untergeordnete Rolle spielen Kriterien wie die Möglichkeit im stationären Handel beraten zu werden, ein eigener Abholschalter und die Möglichkeit zum Test bzw. Anprobe der Ware.

Die Studie zeigt, dass beim Kauf im Internet noch nicht immer alles reibungslos funktioniert, denn 67 Prozent der Befragten berichten von negativen Erfahrungen. Bei den Beschwerdegründen ganz oben rangieren die verspätete Lieferung der Ware (27 Prozent), die Abweichung von den Erwartungen bzw. der Beschreibung im Online-Shop (22 Prozent) oder das Überhäufen mit Werbung (21 Prozent).

Weitere Problemfelder sind, dass die Ware einfach vor der Haustür/Wohnungstür abgelegt wurde, persönliche Daten für andere Zwecke verwendet oder an Dritte weitergegeben wurden oder das Paket in einem weit entfernten Paketshop hinterlegt wurde . Ein Drittel hatte bisher noch keine negativen Erfahrungen beim Online-Einkauf. Dazu Behrens: „Click & Collect kann vor allem bei den Lieferproblemen eine Alternative sein und negative Erfahrungen reduzieren. Probleme lassen sich außerdem vermeiden, wenn Konsumenten bei der Online-Shop-Auswahl zertifizierte Anbieter, wie z. B. mit dem Österreichischen E-Commerce-Gütezeichen, wählen. Bei diesen können Kunden auf eine seriöse und professionelle Dienstleistung vertrauen.“

(red.)

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