Bericht: Raiffeisen finanzierte Millionenkredit für Trump-Tower

Skyline von Toronto
Skyline von TorontoEPA
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Laut einem Bericht der "Wiener Zeitung" hat die RZB den Bau des 65-stöckigen Luxuskomplexes in Toronto finanziert, musste im vergangenen Jahr aber den Kredit abschreiben.

Seine Russland-Kontakte bringen US-Präsident Donald Trump und seine Regierung immer wieder in Bedrängnis. Als Geschäftsmann pflegte Trump selbst Verbindungen zu kremlnahen Personen, so wurde auch der Trump-Tower im kanadischen Toronto 2007 von Russen und Ukrainern finanziert. Diese wiederum erhielten dafür einen Kredit der Raiffeisen Zentralbank (RZB), wie die "Wiener Zeitung" berichtete.

Mit 310 Millionen US-Dollar (293,42 Mio. Euro) soll die RZB den Bau des 65-stöckigen Hotel- und Luxuswohnungskomplexes finanziert haben. Weil Trump aber nie als Eigentümer und Geschäftspartner in Erscheinung trat, soll die RZB den Deal nie als "Trump-Geschäft", sondern als "Russland-Geschäft in Kanada" eingestuft haben, schreibt das Blatt. Denn Eigentümer des Trump-Towers in Toronto sind demnach der in Leningrad, dem heutigen St. Petersburg, geborene kanadische Milliardär Alexander Shnaider und die Midland Group, die von Eduard Shifrin finanziert wird. Beide Männer haben enge Kontakte zum Kreml, dem gebürtigen Ukrainer Shifrin soll Präsident Wladimir Putin im Oktober 2016 sogar die russische Staatsbürgerschaft verliehen haben.

Kein Kommentar von RZB

Im vergangenen Jahr musste die RZB den Kredit allerdings abschreiben - das Projekt soll die Erwartungen nie erfüllt haben. Verkauft wurde er mit großem Abschlag an die Firma J.C. Flowers. Raiffeisen wollte sich laut "Wiener Zeitung" zu dem Fall nicht äußern.

Eine andere Spur der Russland-Verbindungen Trumps über Wien führt zum ebenfalls Russland-freundlichen Oligarchen Dmytro (Dmitri) Firtasch. Ihm wird von den USA Korruption im Zusammenhang mit Geschäftsaktivitäten in Indien vorgeworfen, die USA beantragte Firtaschs Auslieferung. Firtasch soll Kontakte zu Paul Manafort, früherer Wahlkampfleiter Trumps und Carter Page, außenpolitischer Berater des US-Präsidenten haben. "Nicht alle in Trumps Kabinett wollen Firtasch vor einem US-Gericht sehen", schrieb die "Wiener Zeitung unter Berufung auf US-Zeitungen.

Das US-Justizministerium und die Bundespolizei FBI ermitteln derzeit wegen möglicher russischer Einmischungsversuche in die US-Präsidentenwahl vom November. Mitarbeiter des Trump-Teams sollen während des Wahlkampfs möglicherweise unrechtmäßige Kontakte zu russischen Geheimdiensten und Regierungsvertretern gehabt haben.

>>> Bericht auf "wienerzeitung.at"

(APA)

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