Voitsberger Wünsche: 1000 neue Jobs auf altem Kraftwerksareal

In Voitsberg fahren wieder Baumaschinen auf
In Voitsberg fahren wieder Baumaschinen aufAPA/ERWIN SCHERIAU
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Wo einst ein Kohlekraftwerk stand in Voitsberg, sollen sich Betriebe und Forschungseinrichtungen ansiedeln.

Nach einer teilweise missglückten Sprengung des alten Kohlekraftwerks im weststeirischen Voitsberg, einer zweiten Sprengung sowie monatelangen Aufräumarbeiten sollen im Herbst 2017 die Baumaschinen wieder auffahren. Die Bezirkshauptstadt will auf dem knapp 250.000 Quadratmeter großen Areal Betriebe und Forschungseinrichtungen ansiedeln. Bis zu 1.000 neue Jobs sollen langfristig entstehen.

Der Bürgermeister der Bezirksstadt, Ernst Meixner (SPÖ), schilderte, dass auf dem ehemaligen Kraftwerksgelände sowohl Industrie- und Gewerbegebiet als auch Handelsbereiche ausgewiesen sind. Die beiden Handelsgrundflächen mit rund 50.000 Quadratmeter seien bereits vergeben - die Lagerhaus-Kette ist fix mit an Bord. Drei weitere Unternehmen hätten großes Interesse am Standort, die Verträge seien aber noch nicht unterzeichnet, ergänzte LHStv. Michael Schickhofer (SPÖ) am Montag. Er könne sich ein Hochtechnologiezentrum - ähnlich dem Silicon Valley - vorstellen.

Von der Landes- und Regionalentwicklung wurde das Areal als "hochrangiger Wirtschaftsstandort" eingestuft. Mit 56.000 Euro Fördergeldern des Landes Steiermark, die bis 2018 ausbezahlt werden, sollen u.a. Bebauungspläne und Betriebsansiedlungskonzepte von den Gemeinden Bärnbach und Voitsberg entwickelt werden. Darüber hinaus kommen laut Schickhofer Bedarfszuweisungsmitteln von rund 1,25 Millionen Euro in die Region. Mit ihnen sollen die Gemeinden etwa Kosten für Straßen, Strom- und Kanalanschüsse zum Teil abdecken. Meixner sprach von rund 38 Millionen Euro, die insgesamt investiert werden sollen. Allein die Erschließung der ersten 50.000 Quadratmeter könnte 200 bis 300 neue Arbeitsplätze schaffen, rechnete Schickhofer vor.

Am Areal stand früher das ÖDK Voitsberg. Das kohlebetriebene Dampfkraftwerk, dessen Block 1 seit 1948 in Betrieb war und dessen letzter produzierter Strom 2006 aus Block 3 floss, war prägend für die Region und von Weitem sichtbar. Es sollte im November 2015 zu großen Teilen gesprengt werden, doch die Explosionen verfehlten zunächst ihre volle Wirkung. Ein beträchtlicher Teil blieb stehen und musste am 20. Dezember 2015 nachgesprengt werden. Anschließend wurde der Schutt beseitigt und das Areal zu bebaubaren Flächen hergerichtet. Nach langwierigen Hochwasserschutz-Maßnahmen soll nun in wenigen Monaten der Baubeginn erfolgen.

(APA)

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