Eine US-Steuerrevolution bedroht Europas Exporteure

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Die Republikaner wollen der Welt eine neue Form der Gewinnbesteuerung aufzwingen. Würden alle nachziehen, wären die Exportnationen die großen Verlierer.

Wien. Ein Schneesturm an der Osteküste hat im letzten Moment das erste Treffen von Angela Merkel und Donald Trump verhindert. Nun soll die deutsche Kanzlerin am Freitag nach Washington fliegen, begleitet von den Bossen von Siemens und BMW. Auch die Gespräche dürften stürmisch ausfallen, vor allem wegen der protektionistische Pläne des neuen US-Präsidenten. Wovor starke Exportnationen wie Deutschland oder auch Österreich am meisten zittern müssen, ist eine Idee, die gar nicht vom neuen Präsidenten stammt. Er trommelte das eher plumpe Konzept von Einfuhrzöllen gegen bestimmte Länder. Im Visier stehen Mexiko und China, erst bei einem voll entfesselten Handelskrieg wäre auch Europa betroffen. Viel raffinierter und gefährlicher erscheint ein Plan, den die Republikaner im Kongress ausgeheckt haben: die Boarder Adjustment Tax (BAT) als neue Unternehmenssteuer.

Noch findet Trump diese Grenzausgleichssteuer „zu kompliziert“, aber wichtige Berater wollen ihn umstimmen. Sie wäre eine völlig neue Form der Gewinnbesteuerung: Exporterlöse von US-Firmen zählen nicht mehr zum steuerpflichtigen Gewinn, sie sind also von der Steuer befreit. Umgekehrt darf man Importe, von Zulieferteilen bis zu Handelswaren, nicht mehr als Kosten abziehen.

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