Eurozone mit stärkstem Auftragsplus seit sechs Jahren

Panamera-Produktion mit Kuka-Robotern
Panamera-Produktion mit Kuka-RoboternAPA/dpa-Zentralbild/Jan Woitas
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Die IHS-Markit-Volkswirte erwarten, dass die Prognosen für das Gesamtjahr 2017 nach oben revidiert werden. Vor allem Frankreich legt kräftig zu.

Der Aufschwung in der Eurozone ist so kräftig wie seit sechs Jahren nicht mehr. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - kletterte im April überraschend um 0,3 auf 56,7 Punkte, wie das Institut IHS Markit am Freitag zu seiner Umfrage unter 5.000 Unternehmen mitteilte. "Das ist der beste Wert seit April 2011", hieß es dazu.

Ökonomen hatten einen leichten Rückgang auf 56,3 Zähler erwartet. Bereits ab 50 signalisiert das Barometer Wachstum. "Die Eurozone ist mit viel Schwung ins zweite Quartal gestartet", sagte der Chefvolkswirt von IHS Markit, Chris Williamson. "Derart starkes Wachstum dürfte – sollte es anhalten – auf jeden Fall dafür sorgen, dass die Volkswirte ihre Prognosen für das Gesamtjahr 2017 nach oben revidieren."

Dienstleister und Industrie stechen hervor

Für Schwung sorgte vor allem Frankreich. Hier wurde das kräftigste Wachstum seit Mai 2011 gemeldet, während die deutsche Wirtschaft nicht mehr ganz so kräftig zulegte wie im Vormonat. "Für den kurzfristigen Ausblick sind die Wahlen in Frankreich zwar die größte Gefahr, doch im Schlussspurt vor den Wahlen ist die Stimmung unter den Unternehmen eindeutig positiv geblieben", sagte Williamson. Am Sonntag findet die erste Runde der Präsidentschaftswahlen statt, bei denen der Chefin des rechtsextremen Front National, Marine Le Pen, gute Chancen für den Einzug in die Stichwahl eingeräumt werden.

Industrieproduktion und Geschäftstätigkeit im Servicesektor legten in der Eurozone jeweils kräftig zu. "Die Industrie hat eindeutig vom schwachen Euro profitiert, der das höchste Exportorderplus seit sechs Jahren nach sich gezogen hat", sagte Williamson. Nicht nur in den beiden größten Volkswirtschaft Deutschland und Frankreich ging es bergauf, sondern auch in anderen Euro-Ländern. "All dies zeugt davon, dass der Aufschwung an Breite und Nachhaltigkeit gewonnen hat", sagte Williamson.

(APA/Reuters)

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