US-Autosektor: Jede Menge neue Roboter, jede Menge neue Jobs

FILE PHOTO --  Tesla vehicles are being assembled by robots at Tesla Motors Inc factory in Fremont
FILE PHOTO -- Tesla vehicles are being assembled by robots at Tesla Motors Inc factory in Fremont(c) REUTERS (Jim Tanner)
  • Drucken

Seit 2010 wurde der Roboterbestand um 52.000 ausgebaut. Trotz der Automatisierung in der Produktion wurden in den sieben Jahren 261.000 neue Arbeitsplätze geschaffen.

Die US-Automobilindustrie hat im letzten Jahr mit der Installation von rund 17.500 Industrie-Robotern einen historischen Rekord aufgestellt. Innerhalb von sieben Jahren baute der US-Autosektor seinen operativen Roboterbestand um rund 52.000 Einheiten aus, so die jüngsten Ergebnisse der International Federation of Robotics (IFR) in einer Aussendung. Im selben Zeitraum hat die US-Autoindustrie 260.600 neue Mitarbeiter eingestellt. Das berichtet das US Bureau of Labor Statistics.

„Die zunehmende Automatisierung in der Produktion treibt das Wachstum der US-Industrie wesentlich voran. Ziel ist dabei, die Wettbewerbsfähigkeit weltweit zu stärken, die Standortfertigung zu sichern oder in einigen Fällen ausgelagerte Produktion in die USA zurückzuholen“, sagt Joe Gemma, Präsident der International Federation of Robotics beim CEO Roundtable des Weltroboterverbands in Chicago. 

Amazon schafft neue Jobs

„Wir sehen die Zukunft von Arbeitsplätzen optimistisch - insbesondere vor dem Hintergrund der technologischen Entwicklung“, sagt Jon Battles, Director bei Amazon, WW Engineering Advanced Technologies. „Wir werden 100.000 neue Vollzeit-Arbeitsplätze mit allen Nebenleistungen in den USA schaffen. Diese Jobs entstehen landesweit in allen Regionen“ Die Jobs wurden geschaffen, nachdem zuvor 45.000 Robotersysteme in den Amazon-Fulfillment-Zentren installiert wurden.

Kleinunternehmen automatisieren oder kapitulieren

Prof. Dr. Howie Choset vom Advanced Robotics Manufacturing Institute (ARM) betont, wie wichtig die Automatisierung mit Robotern für kleine Unternehmen ist. 98,5 Prozent aller Fertigungsunternehmen in den USA haben 500 oder weniger Angestellte. „Um es  mit den Worten dieser kleinen Unternehmen zu sagen: ‚automate or vaporate‘ – also automatisieren oder kapitulieren - ist die Devise. Diese Firmen wissen, dass sie die Automatisierung anpacken müssen oder vom Markt verschwinden werden.“

Die Automatisierung sei ein nützliches und flexibel einsetzbares Tool, durch das wir auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig sein können, sagte Michael P. Jacobs, President von Applied Manufacturing Technologies AMT. Ein Bekannter habe in einer Fabrik, die 2007 stillgelegt worden war und 2010 mit automatisierter Fertigung neu gestartet hatte, Stanzmaschinen installiert  – insgesamt 30 bis 40 Roboter. Inzwischen beschäftige er mehr als 200 Mitarbeiter.

Ausbildungslücken schließen

In den nächsten fünf bis zehn Jahren werden rund 8 Millionen Babyboomer in den Ruhestand gehen, sagt Jon Battles von Amazon. Diese Generation stelle den größten Teil der industriell gut ausgebildeten Arbeitnehmer in den USA. Wir steuern also auf eine Ausbildungslücke zu.

Die International Federation of Robotics unterstützt ausdrücklich den Vorschlag, Aus- und Weiterbildung an die neuen Anforderungen anzupassen. Ziel sei es dass die Arbeitnehmer von heute und morgen die Vorteile der Robotik ausschöpfen können. Diese Aufgabe falle gleichermaßen in die Verantwortung des öffentlichen und privaten Sektors und erfordert deren enge Zusammenarbeit.

(red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.