Steuern

Ein Jackpot für den Staat

Das Rekordergebnis der Casinos führt auch zu einem Abgabenhöchststand.

Wien. Den größten Jackpot hat der Staat gewonnen: Das Rekordjahr 2016 der Casinos Austria erbrachte auch mit 609,25 Mio. Euro den Höchstwert an Steuern, Abgaben und Sozialversicherungsbeiträgen. Aber auch die Spieler wurden reich bedient: 2,7 Mrd. Euro wurden an Gewinnen ausgeschüttet, das ist ein Plus von 11,3 Prozent.

Neue Produkte, neue Spiele, neue Automaten und ein Effizienzsteigerungsprogramm: Diese Mischung ist laut Konzernchef Karl Stoss die Ursache für die starke Performance. Der Umsatz der Gruppe stieg um acht Prozent auf einen Höchstwert von 3,89 Mrd. Euro, das Betriebsergebnis legte um 49 Prozent auf 150 Mio. Euro zu, und das Konzernergebnis um 65 Prozent auf 91 Mio. Euro. Die Lotterien, in denen sich auch die Onlineplattform Win2day „versteckt“, waren einmal mehr mit einem Nettoergebnis von 67,7 Mio. Euro die Cashcow.

Mit Onlinespielen verdienen die Casinos operativ so viel wie in den zwölf Inlandscasinos, nämlich rund 29 Mio. Euro. Die Spielbanken allein erlösten im Vorjahr 327 Mio. Euro und verdienten unterm Strich 74,2 Mio. Euro, nach 20,34 Mio. Euro. Die Besucherzahl stieg im Inland um 10,6 Prozent auf 3,01 Millionen. Mehr als die Hälfte sind ausländische Gäste.

Auch im Ausland läuft es wieder: Die CAI, lange Jahre das Sorgenkind des Konzerns, schaffte erstmals seit 2009 wieder schwarze Zahlen (neun Mio. nach –3,8 Mio.) Stoss hat viele defizitäre Engagements aufgegeben. In Kanada will sich das Unternehmen nach Ablauf der Lizenz nicht mehr bewerben.

Bei den 680 Video-Lotterie-Terminals (VLT) bleibt Stoss zurückhaltend. Laut Gesetz dürften die Casinos 5000 installieren. 2016 hat die VLT-Sparte ein Minus von 660.000 Euro gemacht, weil erstmals der Anschluss an das Bundesrechenzentrum (BRZ) gezahlt werden musste. (eid)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.04.2017)

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