US-Wirtschaft büßt unter Trump überraschend deutlich an Tempo ein

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Zwischen Jänner und März verzeichneten die Vereinigten Staaten das schwächste Wirtschaftswachstum seit drei Jahren.

Die US-Wirtschaft hat mit Amtsantritt von Präsident Donald Trump überraschend deutlich an Fahrt verloren. Zwischen Jänner und März stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 0,7 Prozent, teilte das Handelsministerium am Freitag in Washington auf Basis vorläufiger Berechnungen mit. Dies ist das schwächste Wachstum seit drei Jahren. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit plus 1,2 Prozent gerechnet. Ende 2016 hatte die vor China größte Volkswirtschaft der Welt noch um 2,1 Prozent zugelegt.

Trump wurde am 20. Jänner als 45. Präsident der USA vereidigt und ist mittlerweile fast 100 Tage im Amt. Der Republikaner hat angekündigt, den Jobmarkt anzukurbeln. Zudem will er mit einer radikalen Steuerreform die Wirtschaft entlasten. Der Internationale Währungsfonds traut den USA in diesem Jahr ein Wirtschaftswachstum von 2,3 Prozent zu, das sich 2018 auf 2,5 Prozent beschleunigten dürfte. Im vergangenen Jahr legte das BIP um 1,6 Prozent zu.

US-Wirtschaft hängt an Verbrauchern

Die US-Wirtschaft hängt traditionell von den Verbrauchern ab. Denn der Konsum macht mehr als zwei Drittel der gesamten Wirtschaftskraft aus. Die US-Bürger gaben Anfang 2017 allerdings nur 0,3 Prozent mehr aus als zuvor. Noch Ende 2016 hatte es ein Plus von 3,5 Prozent gegeben. Fachleute sehen allerdings auch den milden Winter als einen Grund für den geringen Konsum. Denn die Amerikaner mussten weniger Geld für das Heizen aufbringen. "Das schwache US-Wachstum sollte nicht überinterpretiert werden", sagte Analyst Thomas Gitzel von der VP Bank aus Vaduz. In den kommenden Quartalen dürfte das Wachstum wieder anziehen. "Fakt ist, dass es aller Statistik zum Trotz für die USA gut läuft." Der Ökonom verwies auf die Lage am Arbeitsmarkt, auf dem quasi Vollbeschäftigung herrsche.

(APA/Reuters)

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