Eurozone wächst stärker

Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici
Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici(c) imago/Xinhua (Ye Pingfan)
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Brüssel erwartet für heuer statt 1,6 nun 1,7 Prozent Wachstum. Die Arbeitslosigkeit sinkt.

Brüssel. Mehr Wachstum, weniger Arbeitslose, geringere Schulden: Die EU-Kommission sagt der Eurozone eine positive Entwicklung voraus. Sie erhöhte ihre Prognose fürs Plus beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2017 von 1,6 auf 1,7 Prozent. Für das kommende Jahr werden weiterhin 1,8 Prozent erwartet. „Es ist erfreulich, dass die große Unsicherheit langsam zu schwinden scheint“, sagte Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici. Es blieben aber Risken wie die US-Handelspolitik oder die Brexit-Verhandlungen mit Großbritannien.

Die Exporte sollen angesichts der besseren Weltkonjunktur stärker wachsen als 2016. Auch der private Konsum dürfte ungeachtet der höheren Inflation zunehmen, wenn auch nicht mehr so kräftig wie zuvor. Die Investitionstätigkeit wird zwar weiterhin den notwendigen Schuldenabbau gebremst, dürfte sich aber dennoch beständig ausweiten. Der Aufschwung soll die Arbeitslosigkeit drücken. In diesem Jahr wird eine Erwerbslosenquote von 9,4 Prozent erwartet, im kommenden Jahr von 8,9 Prozent. Das wäre der niedrigste Wert seit Anfang 2009. In vielen Ländern bleibt die Arbeitslosigkeit aber trotz des positiven Trends viel zu hoch. Dazu gehört Griechenland, wo fast ein Viertel der Arbeitssuchenden keinen Job hat.

Die Staatsfinanzen dürften sich im Euroraum verbessern. Die Neuverschuldung soll in diesem Jahr auf 1,4 und im kommenden Jahr auf 1,3 Prozent im Verhältnis zum BIP sinken. 2016 waren es noch 1,5 Prozent.

Aufgrund niedrigerer Zinsen und einer moderaten Lohnentwicklung im öffentlichen Sektor dürften die Haushaltsdefizite weiter zurückgehen. Der Schuldenstand soll bis zum kommenden Jahr auf 89 Prozent des BIPs sinken, nachdem es 2016 noch über 91 Prozent waren. (Reuters)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.05.2017)

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