Handel: Kassierer weichen den Käsekennern

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Keine Kassa, mehr persönliche Beratung: Darin sieht der Trendforscher David Bosshart die Chance für den stationären Handel. Mit der Angst vor Neuem gerate Europa ins Hintertreffen.

Ein junger Mann hastet durch die Gänge eines Supermarkts. Nervös blickt er um sich. Dann greift er flink ins Regal. Immer wieder, bis die Taschen seiner Jacke voll sind. Dann rauscht er aus dem Laden. Endlich hält ihn ein Wachmann auf – und steckt ihm lächelnd den Rechnungsbeleg zu, auf den er vergessen hat. In dem TV-Spot aus der Mitte der Nullerjahre bewarb IBM seine Vision eines Geschäfts ohne Kassen, in dem dank Sensoren und Gesichtserkennung jeder Griff zur Ware eine Abbuchung vom Konto auslöst. Heute scheint die Zeit reif: Amazon eröffnet in Kürze ein Lebensmittelgeschäft in Seattle, das auf dieser Idee basiert. Sogar auf die Papierrechnung kann man heute verzichten, weil alles über die App am Smartphone läuft.

Für den weltgrößten Onlinehändler deckt „Amazon Go“ nur mehr jenen kleinen Bereich ab, wo er mit gewohnten Mitteln nicht hinreicht: Der tägliche Bedarf an Brot, Milch und Obst eignet sich nicht gut für den Versand. Der Schweizer Trendforscher David Bosshart aber, der diese Woche bei der Wiener PR-Agentur Ecker & Partner zu Gast war, sieht im Killen der Kassa eine echte Chance für den stationären Handel.

Bequem, aber persönlich

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