Kann Kurz Wirtschaft?

Die Presse
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Sebastian Kurz sucht bewusst die Nähe von Unternehmern, will Wirtschaftskompetenz beweisen. Denn ausgerechnet der ÖVP wird diese Kompetenz immer weniger zugeschrieben.

Wenige Tage vor Reinhold Mitterlehners Rücktritt saß Sebastian Kurz noch entspannt und gut gelaunt auf dem Podium und diskutierte über Wirtschaftspolitik in Europa. Die KPMG hatte eingeladen, und der Außenminister genoss es nicht nur sichtlich, mit Wirtschaftsbossen wie Andritz-CEO Wolfgang Leitner zu parlieren. Er blieb auch auf der Bühne mit dem „lieben Wolfgang“ per Du.

Sebastian Kurz lässt keine Gelegenheit aus, um zu zeigen, dass er mit der Wirtschaft auf Du und Du ist. Ob beim Oberbank-Dinner im Park Hyatt, ob im Novomatic-Forum gemeinsam mit dem früheren deutschen SPD-Wirtschaftsminister und Hartz-IV-Erfinder Wolfgang Clement: Kurz sucht und liebt die Nähe der Wirtschaftselite. Vergangenen Sommer beim Europäischen Forum Alpbach lud er zur Veranstaltung „Welt.Wirtschaft.Österreich“ und sorgte dabei ganz nebenbei für einigen Unmut innerhalb der ÖVP. Schon damals war vielen klar, dass Mitterlehner als ÖVP-Chef nur noch als Platzhalter diente. Dass Kurz ihm nun sogar die Wirtschaftskompetenz streitig machte, war neu.

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