„Für Unqualifizierte ohne Vermögen war Hartz IV sogar Verbesserung“

Es sei legitim, Vermögen bei Sozialleistungen einzuberechnen, so Bofinger. Entscheidend sei die Definition der Schongrenze.
Es sei legitim, Vermögen bei Sozialleistungen einzuberechnen, so Bofinger. Entscheidend sei die Definition der Schongrenze. (c) Die Presse (Clemens Fabry)
  • Drucken

Der Rückgriff auf das Vermögen bei Hartz IV brachte vor allem für die Mittelschicht eine erhöhte Unsicherheit, sagt der deutsche Wirtschaftsweise Peter Bofinger. Dieser das soziale Netz ganz wegzunehmen sei ein „gefährlicher Weg“.

Die unteren 40 Prozent konnten in Deutschland zwischen 1991 und 2014 von der Globalisierung nicht profitieren, sagt der deutsche Wirtschaftsweise Peter Bofinger. Würde man diesen nun auch noch das soziale Netz komplett zusammenstreichen, könnte das politisch „gefährliche“ Auswirkungen haben, wie man es etwa bereits in den USA gesehen habe. Das bedeute natürlich nicht, dass es keinerlei Einschnitte im Sozialsystem geben darf. Man müsse aber verhindern, dass die Menschen in Panik verfallen. Den positiven Effekt von Hartz IV auf das neue deutsche Wirtschaftswunder bezweifelt Bofinger.

Die Presse: Im Herbst stehen in Österreich vorgezogene Neuwahlen an. Der designierte neue ÖVP-Chef Sebastian Kurz hat jüngst erklärt, dass er die Abgabenquote auf unter 40 Prozent senken und das unter anderem mit Kürzungen im Sozialbereich finanzieren will. Eine gute Idee?

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.