EU-Kommission will Steuerberater an die Kandare legen

EU-Steuerkommissar Pierre Moscovici EU-Steuerkommissar Pierre Moscovici
EU-Steuerkommissar Pierre Moscovici EU-Steuerkommissar Pierre Moscovici JOHN THYS / AFP
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Künftig müssen grenzüberschreitende Steuerplanungsstrategien, die Regierungen Verluste verursachen können, den Steuerbehörden unaufgefordert gemeldet werden, bevor sie zum Einsatz kommen.

Die EU-Kommission geht in ihrem Kampf gegen Steuerbetrug nun auch gegen sogenannte Intermediäre wie Steuerberater, Buchhalter, Banken und Anwälte vor. Der Vizepräsident der EU-Kommission Valdis Dombrovskis sagte, Ziel sei es, Vermittler zur Rechenschaft zu ziehen, die Steuervermeidungssysteme entwickeln und anbieten. EU-Steuerkommissar Pierre Moscovici sprach von einer "Transparenz-Revolution".

Moscovici verwies auf die Entwicklungen rund um die Panama-Papiere, "die uns alle schockiert haben". Allerdings habe die Kommission reagiert, indem einerseits die Betroffenen von Steuerhinterziehung zur Rechenschaft gezogen werden, andererseits die Transparenz gesteigert wurde. Gleichzeitig unterstrich der Kommissar, dass man mit den Intermediären nicht einen ganzen Beruf an den Pranger stellen wolle. Aber einige "Schäfchen" dieses Bereichs seien in einen "dunklen Sektor" eingetreten.

Künftig müssen grenzüberschreitende Steuerplanungsstrategien, die Regierungen Verluste verursachen können, den Steuerbehörden unaufgefordert gemeldet werden, bevor sie zum Einsatz kommen. "Wir möchten abschreckend wirken", sagte Moscovici. Die EU-Staaten werden Angaben, die sie zu Steuerplanungsstrategien erhalten, über eine zentrale Datenbank automatisch austauschen. Mit einem solchen Frühwarnsystem könne der Markt besser überwacht und schädliche Systeme ausgehebelt werden, noch bevor sie überhaupt eintreten.

(APA)

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