Länger arbeiten bringt dem Staat Milliarden

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Durch einen späteren Pensionsantritt könnte das BIP in den 34 OECD-Staaten langfristig um 1,8 Billionen Euro steigen, besagt eine Studie von PWC. Österreich würde das 44 Milliarden Euro bringen.

Hierzulande gehen nur rund zehn Prozent der 65- bis 69-Jährigen einer Erwerbsarbeit nach; Bei den 55- bis 64-Jährigen sind es immerhin rund die Hälfte. Aber ein Viertel ist nur in Teilzeit beschäftigt. Würden sich mehr Menschen dazu durchringen, länger zu arbeiten, würde das dem Staat Milliarden bringen, heißt es in einer brandaktuellen Studie des Unternehmensberaters PWC. Würde in Österreich die Beschäftigungsquote der über 55-Jährigen auf das Niveau von Schweden gehoben, das im "Golden Age Index" auf Platz drei hinter Island und Neuseeland liegt, dann würde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um elf Prozent oder 44 Milliarden Euro steigen.

Für die gesamten 34 OECD.Länder errechnen die Experten von PWC einen langfristigen Anstieg der Wirtschaftsleistungvon 1,8 Billionen Euro.

Nur im OECD-Mittelfeld

Österreich hat zwar in dem Index seit 2003 um sechs Plätze aufgeholt, war aber 2013 etwas besser als jetzt. Es liegt aber mit Platz 24 nach wie vor im hinteren Drittel. Spitzenreiter in der EU ist Schweden. Deutschland rangiert auf Platz 15.

Die langfristige Steigerung des BIP unterscheidet sich dabei erheblich:  In Korea oder Japan könnte die Wirtschaftsleistung laut PwC langfristig um nur ein bzw. zwei Prozent verbessert werden, in Italien dafür sogar um 14 Prozent. Angesichts ihrer Größe haben die USA absolut das größte Wachstumspotenzial. 

Seit 2003 am stärksten abgerutscht sind Mexiko, die Türkei und Griechenland - und zwar um jeweils 12 Plätze.

Zwischen 2015 und 2035 wird die Anzahl der Menschen ab 55 Jahren in den (OECD) Hochlohnländern laut PwC um fast 50 Prozent auf etwa 538 Millionen ansteigen. "Es ist großartig, dass wir heute länger leben, aber die rasante Alterung der Bevölkerung übt erheblichen Druck auf die Gesundheits- und Pensionssysteme aus", meint PwC-Personalchefin Bianca Flaschner. Ältere Arbeitnehmer sollten "ermutigt und in die Lage versetzt werden, länger im Beruf zu bleiben, um diesem Kostenanstieg entgegenzuwirken". Das würde eine Steigerung des BIP, der Kaufkraft und der Steuereinnahmen bewirken.

Reform der Pensionssysteme notwendig

Die Regierungen der OECD-Staaten sollten dem Beratungsunternehmen zufolge die Beschäftigungsquote der Über-55-Jährigen steigern. Dazu müssten die Pensionssysteme reformiert und finanzielle Anreize für einen späteren Pensionseintritt geschaffen werden. Weiters sollten die Ausbildung bzw. Umschulung älterer Arbeitnehmer gefördert und Maßnahmen zur Bekämpfung von Altersdiskriminierung eingeführt werden. "Es muss für ältere Menschen attraktiv werden, zu arbeiten", sagt Flaschner.  (eid)

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