Ermittlungen gegen italienische Banken wegen Diamanthandel

AFP (SAM PANTHAKY)
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Diamant-Händler in Italien nutzten in den vergangene Jahren verstärkt Kreditinstitute, um die Edelsteine als Geldanlage an die Bankkunden zu verkaufen.

In Italien ermittelt die Polizei nach Informationen von Insidern gegen mehrere Banken wegen mutmaßlicher Unregelmäßigkeiten beim Handel mit Anlage-Diamanten. Beamte hätten bei Durchsuchungen in fünf Banken Dokumente und Computerdateien beschlagnahmt, sagten drei Insider am Mittwoch. Betroffen seien Intesa Sanpaolo, UniCredit, Monte dei Paschi di Siena, Banco BPM und Popolare di Bari. Alle fünf Banken lehnten eine Stellungnahme ab.

Diamant-Händler nutzten in den vergangene Jahren verstärkt Kreditinstitute, um die Edelsteine als Geldanlage an die Bankkunden zu verkaufen. Die Banken kassieren für die Vermittlung eine Gebühr. Sie sind in das Geschäft eingestiegen, seitdem ihre Einnahmen wegen der niedrigen Zinsen eingebrochen und viele Anlagen für die Kunden unattraktiv geworden sind.

Die italienische Finanzaufsicht wurde aktiv, nachdem in der Presse von unsauberen Geschäften beim Diamantenverkauf berichtet worden war. Auch Verbraucherschutzverbände berichteten über Beschwerden. Mehrere Kunden sagten, ihnen seien überteuerte Diamanten verkauft worden. Der Anlagewert der Edelsteine sei weit geringer als der Kaufpreis.

Der Verkauf von Diamanten mit dem Versprechen eines Rückkaufwertes ist in Italien verboten, wenn er nicht den strengen Auflagen wie bei anderen Finanzprodukten unterworfen ist. Banken und Händler gaben an, sie würden keine Diamanten mit einem garantierten Rückkaufwert veräußern.

(Reuters)

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