China führt Negativ-Rangliste der Markenfälscher an

AFP (TED ALJIBE)
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Gefälschte Produkte machen einen geschätzten Anteil an den gesamten Exporten Chinas von rund 12,5 Prozent und einen Anteil am Bruttosozialprodukte von 1,5 Prozent aus, heißt es in einem aktuellen Bericht zur Produktpiraterie.

Der Markt für Produktpiraterie und Markenfälschungen macht in der EU pro Jahr rund 85 Milliarden Euro aus. Die Hauptursprungsländer sind China, Hongkong und die Türkei. Dies geht aus einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht von Europol und dem EU-Büro für geistiges Eigentum (EUIPO) hervor.

Für 2013 schätze den Anteil von Produktfälschungen an allen Importen in die EU auf etwa 5 Prozent, heißt es in dem Bericht. Insgesamt mache er etwa 2,5 Prozent des Welthandels aus und hätte in jenem Jahr 481 Milliarden US-Dollar (413,23 Mrd. Euro) betragen. Bei den beschlagnahmten Waren hatten Zigaretten den höchsten Anteil unter den Produktkategorien mit 27 Prozent, Spielzeug allein machte neun Prozent aus.

Bei den Ursprungsländern führt China die Negativ-Rangliste an. "Gefälschte Produkte machen einen geschätzten Anteil an den gesamten Exporten Chinas von rund 12,5 Prozent und einen Anteil am Bruttosozialprodukte von 1,5 Prozent aus", heißt es in dem Bericht. 49 Prozent der beschlagnahmten Waren in den USA stammten aus China, in Japan gar 91 Prozent. In der EU liege der Anteil bei 56 Prozent. Hongkong sei vor der Türkei ein weiterer Hotspot.

Der überwiegende Teil der gefälschten Waren kommt auf dem Seeweg über den Container-Transport nach Europa und wird dann weiterverteilt. Neben Waren spielen laut dem Report auch Copyrightverletzungen bei diesen illegalen Geschäften eine bedeutende Rolle. Da geht es zum Beispiel um Computerspiele, TV-Programme etc.

Die Importeure von Markenfälschungen sind laut den Experten zumeist nicht direkt in die Produktion der Waren involviert. Sei platzieren bei den Herstellern ihre Order. Ein Beispiel für Produktionsstätten für gefälschte Produkte ist laut dem Bericht bei Lederwaren die Region von Neapel in Süditalien. In Spanien wurde im Mai 2016 wiederum ein kriminelles Netzwerk ausgehoben, dass illegal 1.600 Pay-TV-Kanäle dechiffriert und seinen Kunden illegal Zugang zu den Inhalten verschafft hatte. Eine entscheidende Rolle bei allen diesen kriminellen Aktivitäten spielt das Internet - für Händler wie für deren Kunden.

(APA)

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