Alibaba-Gründer: "Wir werden nur mehr vier Stunden am Tag arbeiten"

Jack Ma, Founder and Executive Chairman, Alibaba Groups, talks with American television host Charlie Rose during the inaugural Gateway 17 event at Cobo Center in Detroit
Jack Ma, Founder and Executive Chairman, Alibaba Groups, talks with American television host Charlie Rose during the inaugural Gateway 17 event at Cobo Center in DetroitREUTERS
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Laut dem chinesischen Unternehmer und Milliardär steht die Welt erst am Anfang des "Datenzeitalters". Alle, die in diesem Bereich Ideen haben, "werden reich werden". Für die anderen werde es "schmerzhaft."

Es sei eine "Welle", die gerade erst im kommen ist. Und sie werde viele Jobs kosten. "Jene, die mit der Welle mithalten können, werden reich sein. Für jene die zurückfallen, wird es jedoch schmerzhaft." Mit diesen Worten umreißte der Gründer des chinesischen Amazon-Konkurrenten Alibaba, Jack Ma, in einem Interview mit dem US-Fernsehsender CNBC seine Sichtweise der Zukunft. Die Worte des Milliardärs haben Gewicht. Schließlich ist Ma nicht nur politisch gut vernetzt, sondern gilt auch als Technologie-Visionär.

Für Ma ist es klar, dass die Maschinen schon bald schlauer als Menschen sein werden. "So wie es auch klar ist, dass ein Zug oder ein Auto schneller als ein Mensch ist." Allerdings werden die Maschinen auch in Zukunft eines nie haben können: die menschliche Weisheit. Ma versteht darunter das "menschliche Gefühl", das Entscheidungen beeinflusst.

In Summe werden die Maschinen den Menschen somit jedoch viel Arbeit abnehmen. Das habe auch positive Beispiele - etwa verkürzte Arbeitszeiten. "Mein Großvater arbeitete 16 Stunden pro Tag. Und er meinte er sei sehr beschäftigt. Wir arbeiten heute acht Stunden am Tag und glauben, wir sind sehr beschäftigt. In 30 Jahren werden wir vielleicht nur mehr vier Stunden pro Tag an vier Tagen die Woche arbeiten", so Ma.

"Daten wie Elektrizität vor hundert Jahren"

Damit man in dieser neuen Welt nicht zu den Verlierer zählt, solle man sich jedoch darauf vorbereiten. Etwa, indem man sich mit dem Thema Datenanalyse auseinandersetze. Hier sei auch die Politik und das Bildungssystem gefragt. "Wir sind erst am Beginn des Datenzeitalters", sagt Ma. So werden zwar heute bereits Milliarden an Daten gesammelt, das sei jedoch nichts im Vergleich zu dem, was in Zukunft noch kommen werde. "Derzeit wissen wir noch nicht wirklich, wie man aus Daten Geld macht. Es ist ein bisschen wie vor hundert Jahren, als die Menschen dachten: Elektrizität ist elektrisches Licht. Keiner konnte sich damals vorstellen, was wir heute alles mit Strom betreiben", sagt Ma. 

Ein Teil der Zukunft werde auch die noch stärker werdende Globalisierung sein. Diese könne auch nicht mehr gestoppt werden. Daher müsse man sie als Chance begreifen, meint Ma. Vor allem kleine, lokale Geschäfte könnten so ihre Produkte an ein viel größeres Publikum verkaufen. Wichtig sei jedoch, sie rechtzeitig auf die Veränderungen einzustellen: "Man muss das Dach reparieren, solange die Sonne scheint."

(jaz)

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