Böses Spiel mit gutem Bioboom

BRITAIN-ECONOMY-INFLATION
BRITAIN-ECONOMY-INFLATION(c) APA/AFP/DANIEL LEAL-OLIVAS (DANIEL LEAL-OLIVAS)
  • Drucken

Die Zahl der Lebensmittel mit gefälschten Biozertifikaten in der EU steigt. Das trifft die Kunden, aber auch die Produzenten „echter“ Biolebensmittel in Österreich.

Wien. Ziegen mögen bio. Während sich die Zahl der Rinder und Schweine in Österreich seit 1995 um ein Fünftel verringert hat, leben heute doppelt so viele Ziegen im Land wie damals, zählt die Statistik Austria. Grund dafür ist der Aufstieg der Biobauern, die überdurchschnittlich gerne Ziegen züchten. Ein Ende des Biobooms ist zumindest hierzulande nicht in Sicht. Auch im Vorjahr entschieden sich viele heimische Landwirte, auf Pestizide und Gentechnik zu verzichten. Mittlerweile ist jeder sechste Bauer ein Biolandwirt – in Summe 22.300. Kein Wunder: Biolebensmittel finden starken Absatz und lassen sich teurer verkaufen als konventionelle Ware. Doch der Konsumtrend lockt auch immer mehr Trittbrettfahrer und Betrüger.

Von 2011 bis 2016 haben Interpol und Europol fast 30 Millionen Kilogramm an gefälschten Lebensmitteln sichergestellt. Weit oben auf der Hitliste des systematischen Lebensmittelbetrug stehen Bioprodukte. „Die Beliebtheit der Biolebensmittel und die höheren Verkaufspreise werden von skrupellosen Händlern ausgenützt“, berichtete Europol schon 2015 in seinem „Situation Report on Counterfeiting in the European Union“. Und auch zwei Jahre später sei der Missbrauch von Gütesiegeln und Biozertifikaten eines der größten Probleme für die europäischen Nahrungsmittelhersteller, heißt es im aktuellen Nachfolgebericht.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.