Österreich verdient mehr als 100 Millionen Euro mit Griechenland

AFP (PHILIPPE HUGUEN)
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Das schuldengeplagte Griechenland wird mit Krediten über Wasser gehalten. Für Geldgeber wie Österreich und Deutschland ist das ein Geschäft.

Die bilateralen Darlehen der Republik Österreich an Griechenland im Zuge der Griechenland-Rettung in der Höhe von 1,56 Mrd. Euro haben bisher 111,44 Mio. Euro an Zinseinnahmen in die Austro-Staatskassa gespült. Das hat das Finanzministerium am Mittwoch gegenüber der APA bestätigt. Die Rückzahlung der Darlehen hat noch nicht begonnen.

Mehr als das Zehnfache hat Deutschland verdient. Einem Pressebericht zufolge haben Kredite und Anleihenkäufe zugunsten Griechenlands Deutschland Gewinne in der Höhe von etwa 1,34 Milliarden Euro eingebracht. Das gehe aus Antworten des deutschen Finanzministeriums auf Fragen der Grünen im Bundestag hervor, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" (Mittwoch-Ausgabe) im Voraus.

Demnach führte ein Darlehen der staatlichen Förderbank KfW zu Zinsgewinnen in der Höhe von 393 Millionen Euro. Der deutsche Gewinnanteil aus einem Anleihenkaufprogramm der Europäischen Zentralbank habe sich seit 2015 auf 952 Millionen Euro summiert.

Die Grünen verlangen, dass die Zinsgewinne an Griechenland ausgezahlt werden. "Es mag zwar legal sein, dass Deutschland an der Krise in Griechenland verdient. Legitim im moralischen Sinne der Solidarität ist es nicht", zitierte das Blatt den Grünen-Budgetexperten Sven-Christian Kindler.

Kürzlich hatte der Euro-Rettungsschirm die Auszahlung von weiteren 8,5 Milliarden Euro an Hilfskrediten für das schuldengeplagte Griechenland freigegeben.

(Reuters)

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