EU regelt Schwermetalle: Ausnahme für Augarten-Porzellan

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Für traditionelle Porzellanmanufakturen wird es in der geplanten Neufassung der EU-Keramikrichtlinie Ausnahmeregelungen für die Verwendung von bleihaltigen Farben geben, verspricht ÖVP-Europaabgeordneter Othmar Karas.

Die EU-Kommission hat mit einem Vorschlag zur Regelung der Keramikproduktion für Unruhe unter Traditionsmanufakturen wie Augarten in Österreich oder Meißen in Deutschland gesorgt. Der Vorschlag der Brüsseler Behörde, von dem der "Spiegel" in seiner letzten Ausgabe berichtet hatte, beinhaltet unter anderem eine Verschärfung der Grenzwerte für Cadmium und Blei - es geht darum, die EU-Keramikrichtlinie aus dem Jahr 1984 zu überarbeiten und an neueste Erkenntnisse anzupassen.

Die geplanten Grenzwerte sind allerdings für Betriebe problematisch, in denen Motive und Verzierungen per Hand auf Teller, Tassen und Schüsseln aufgetragen werden, weil die verwendeten Farben Cadmium und Blei enthalten können und die giftigen Substanzen unter bestimmten Bedingungen absondern können - etwa wenn das Essen auf dem Teller besonders säurehaltig ist.

Am Donnerstag gab es für die betroffenen Traditionsunternehmen (zumindest teilweise) Entwarnung: "Bei der allfälligen Anpassung der Grenzwerte für Blei und Cadmium in der Keramikindustrie wird es Ausnahmeregeln für traditionelle Herstellungsmethoden geben", teilte Othmar Karas, Leiter der ÖVP-Delegation im Europaparlament, per Aussendung mit.

Auch die Brüsseler Behörde war zuletzt um Deeskalation bemüht: Man werde sicherstellen, dass eine mögliche Verschärfung von Schwermetallgrenzwerten den legitimen Bedenken der Keramikindustrie Rechnung trägt und gleichzeitig einen hohen Verbraucherschutz gewährleistet, sagte eine Sprecherin der Kommission.

(Red.)

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