Ziegelhersteller Wienerberger im Gewinnplus

Logos of Wienerberger, the world´s biggest brickmaker, are pictured at its headquarters in Hennersdorf
Logos of Wienerberger, the world´s biggest brickmaker, are pictured at its headquarters in Hennersdorf(c) REUTERS (HEINZ-PETER BADER)
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Wienerberger hat den Nettogewinn deutlich erhöht, lässt Prognose aber unverändert. Die Aktie rutschte daraufhin ab.

Wien. Die Halbjahreszahlen, die der weltgrößte Ziegelproduzent, Wienerberger, am Donnerstag präsentierte, waren erfreulich: Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um vier Prozent auf 1,529 Mrd. Euro, das operative Ergebnis (Ebit) erhöhte sich um 22 Prozent auf 89 Mio. Euro, der Nettogewinn kletterte um 54 Prozent auf 42 Mio. Euro. Das Geschäft läuft gut, vor allem im Ziegelbereich. Rückläufig war es bei Kunststoff- und Keramikrohren. Ursachen seien die schwache Auftragslage im internationalen Projektgeschäft und die höheren Rohmaterialpreise, die man nicht vollständig an die Kunden weitergeben könne, sagte Wienerberger-Chef Heimo Scheuch.

Der Umsatzzuwachs von vier Prozent ist auf ein Mengenplus von drei Prozent und Preisanstiege von zwei Prozent zurückzuführen. Wechselkurseffekte – vor allem der Rückgang des britischen Pfund und der türkischen Lira – drückten den Wert jedoch leicht nach unten.

Indes schraubt das Unternehmen seine Prognose für das Gesamtjahr 2017 nicht weiter nach oben. Das Ebitda (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) soll 415 Mio. Euro betragen. Gegenüber dem Vorjahr wäre das ein Plus von neun Prozent. Nicht berücksichtigt sind Fremdwährungseffekte oder die Veräußerung von nicht betriebsnotwendigen Liegenschaften (meist stillgelegten Werke). Im ersten Halbjahr betrug das Ebitda 190,1 Mio. Euro.

Den Brexit habe man inzwischen gut verdaut, sagt Scheuch. Zwar spüre man die Abwertung des Pfund. Da man jedoch lokal produziere und verkaufe, habe sich das Geschäft – abgesehen von einer kleinen Delle in der zweiten Hälfte des Vorjahres – nicht verschlechtert. Großbritannien ist für Wienerberger neben Deutschland, Belgien, Frankreich und Polen einer der wichtigsten Märkte. Auch in Nordamerika ist das Unternehmen präsent. Neue Märkte habe man nicht im Visier, man wolle dort wachsen und Zukäufe tätigen, wo man bereits aktiv sei.

Aktionäre enttäuscht

An der Börse kamen die Zahlen und der unveränderte Ausblick nicht so gut an. Die Wienerberger-Aktie lag am Nachmittag zeitweise mehr als zwei Prozent im Minus und war der schwächste Wert im ATX. Auf Fünfjahressicht hat sich der Preis der Aktie, die infolge der Finanzkrise schwer abgestürzt war, jedoch fast verdreifacht. Sie liegt aber noch immer um 62 Prozent unter ihrem Allzeithoch. (b. l.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.08.2017)

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