In Schweden sind Gehälter, Kapitaleinnahmen und Schuldeneinträge öffentlich einsehbar. Das soll Missstände aufdecken – befriedigt manchmal aber auch nur die Neugier.
Stockholm. Während im deutschsprachigen Raum die Heimlichtuerei um Einkommen von Privatpersonen groß ist, sind in Schweden all diese Daten – und noch viel mehr – öffentlich einsehbar.
Wer etwa wissen möchte, welche steuerpflichtigen Einkommen der Nachbar oder Chef im letzten Jahr aus Arbeit und Kapital hatte, kann dies einfach im jährlich erscheinenden Steuerkalender nachschauen. Dieser ist mehrere Telefonbücher dick. Einzelteile können aber nach Wohnorten bestellt werden. Da sind alle erwachsenen Bürger Schwedens namentlich mit Geburtsdatum aufgelistet. Nicht aufgelistet wird nur, woher genau die Einkünfte aus Arbeit und Kapital stammen.