Die Wachstumseffekte auf dem Arbeitsmarkt könnten noch deutlich höher sein, als es der Ersteffekt vermuten lasse, so eine Studie der Otto Beisheim School of Management.
Frankfurt am Main und die gesamte Rhein-Main-Region können durch den Brexit auch auf Zehntausende neue Arbeitsplätze außerhalb des Bankensektors hoffen. In der gesamten Region könnten bis zu 88.000 neue Stellen außerhalb der Finanzbranche entstehen, geht aus einer Studie der Finanzplatzinitiative Frankfurt Main Finance hervor. Schätzungen gehen von 10.000 zusätzlichen Jobs im Bankengewerbe aus.
Dieser in den kommenden vier Jahren erwartete Zuwachs durch Standortverlagerungen aus London nach Frankfurt aufgrund des geplanten Austritts Großbritanniens aus der EU sind die Grundlage für die Berechnungen von Wissenschaftern der Otto Beisheim School of Management im Auftrag von Frankfurt Main Finance.
21.000 neue Stellen in Frankfurt möglich
Dadurch könnten nach den Berechnungen der Experten in der Stadt Frankfurt bei vorsichtiger Schätzung weitere 21.000 Stellen und im optimistischen Fall in der gesamten Rhein-Main-Region bis zu 88.000 Arbeitsplätze hinzukommen. Sie könnten demnach etwa in der Immobilienbranche, im Bereich wissenschaftlicher und technischer Dienstleistungen, aber auch in der verarbeitenden Industrie oder im Kfz-Handel entstehen.
Die Rechenmodelle zeigten, "dass durch einen initialen Schock, also die zusätzlichen Jobs in der Finanzindustrie durch den Brexit, der langfristige Wachstumspfad verändert wird", erklärte Mitautor Moritz Noll heute, Freitag. Die Wachstumseffekte auf dem Arbeitsmarkt könnten noch deutlich höher sein, als es der Ersteffekt vermuten lasse. Es sei "noch Luft nach oben".
Frankfurt Main Finance versteht sich als "Stimme des Finanzplatzes Frankfurt Rhein-Main". Zu den mehr als 40 Mitgliedern der Initiative zählen neben dem Land Hessen und der Stadt Frankfurt unter anderem zahlreiche Banken, Versicherungen sowie die Börse. Die Otto Beisheim School of Management ist eine private Hochschule.
(APA/AFP)