EU-Pässe spülen Milliarden in die Staatskasse von Zypern

Skyline Nicosia Blick �ber die gesamte von einer Grenze geteilte Hauptstadt Nicosia last divided
Skyline Nicosia Blick �ber die gesamte von einer Grenze geteilte Hauptstadt Nicosia last divided(c) imago/Wassilis Aswestopoulos (imago stock&people)
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Mit Pässen von Zypern erhalten reiche Russen und Ukrainer Zugang zum Schengenraum. Zypern habe damit mehr als vier Milliarden Euro eingenommen.

2013 hatte Zypern seine Gesetze für den Erwerb einer Staatsbürgerschaft geändert. Seitdem sollen Hunderte reiche Russen und Ukrainer in den Besitz eines Passes der Regierung Zyperns gekommen sein und sich damit de facto einen grenzenlosen Zugang zum Schengenraum verschafft haben. Das berichtet der „Guardian“. Zypern soll damit mehr als vier Milliarden Euro eingenommen haben.

Auf diese Zahlen kommt der "Guardian", weil jeder Bewerber ein Immobilieninvestment von zwei Millionen Euro oder ein Investment von 2,5 Millionen Euro in Firmen beziehungsweise Staatsanleihen nachweisen muss. Sprachkenntnisse oder ein dauerhaften Wohnsitz auf der Insel sind jedoch keine Voraussetzungen.

Das Programm sei für „ehrliche Investoren“ geschaffen worden, wird das Finanzministerium in Nikosia zitiert. Jedoch sollen sich unter den neuen Passbesitzern auch einige unter Korruptionsverdacht stehende Personen befinden.

Andere Länder als Vorbilder

Zypern folgt dem Beispielen anderer Regierungen. Denn Lettland, Griechenland, Spanien, Portugal oder Ungarn bewarben mit ähnlichen Programmen Kapitalgeber aus der ganzen Welt. Malta nahm allein im Jahr 2015 damit rund 200 Millionen Euro ein.

Wer einmal Bürger der Europäischen Union ist, kann sich innerhalb des Schengenraums frei bewegen und darf überall wohnen und arbeiten. Dem Schengenraum gehören 26 Länder an - 22 EU-Staaten sowie Norwegen, Island, die Schweiz und Liechtenstein. Kontrollen finden grundsätzlich nur an den Außengrenzen statt.

>>> Bericht im "Guardian"

(red.)

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